Ignoramus-et-Ignorabimus schrieb am 21.02.2023 09:42:
es ist immer wieder spannend wie TP-Artikel aus ausgewählten Meinungsartikeln und Einzelstatements versuchen ein politisches Lagebild zur Erbauung der Leserschaft zu kreieren.
Zunächst mal ist ja der Besuch Bidens in der Ukraine ein Zeichen der Solidarität. Ermahnungen hätte man auch am Telefon aussprechen können, nicht ? ;)
Daraus dann wacker das Drängen auf eine Offensive zu machen, weil der Westen den Krieg nicht mehr lange unterstützen kann oder möchte, ist dann schon ein Glanzstück verdrehter politischer Logik.
Die Fakten jedenfalls sprechen im Augenblick eine andere Sprache. Da werden im gesamten Westen die Budgets für Verteidigung ebenso hochgefahren wie die Produktionskapazitäten für Rüstungsgüter. In der Tat ein wenig spät, dafür aber mit Konsequenz.
Wenn man bedenkt, dass dies immer auch mit einer gewissen Langfristigkeit verbunden ist, dann ist es doch eher ein Kurzschluss als ein logischer Schluss, daraus abzuleiten, der Westen würde auf eine baldige Offensive drängen, weil er den Krieg und die Unterstützung der Ukraine schnell beenden wolle. Aber solange das den Hoffnungen des Publikums entgegen kommt, muss man das ja nicht so genau nehmen. Ist schon klar :)
Manchmal sind die Newsticker auf Finanzseiten ganz interessant. Dort hieß es vor ein paar Tagen, dass die USA jetzt direkt Inspektoren in die Ukraine und auch die Kampfgebiete schicken, um zu überwachen, wie und wo die Finanzmittel und Rüstungsgüter verwendet bzw. eingesetzt werden. Bisher wurde nur oberflächlich vom Ausland aus geschaut.
Die Ukraine hat zuletzt im Monat doppelt soviel Munition verschossen, wie jährlich in den westlichen Ländern produziert wird.