So wie ich es sehe, hatten sie die Hoffnung, dass Ihre Landwirtschaftsbank wieder an SWIFT angeschlossen wird und Düngerexporte erleichtert werden.
Das ist vielleicht die Wunschvorstellung der Russen, aber bestimmt keine Absprache mit der UN. Der Ausschluss aus dem SWIFT-System gehört zum Sanktionspaket der EU, wie soll die UN darüber Absprachen treffen? Die Russen haben das Getreideabkommen also gekündigt, weil sich die EU, die mit dem Abkommen gar nichts zu tun hat, sich nicht so verhalten hat, wie sie sich das vorstellen. Ein Fehlverhalten ihrer Vertragspartner liegt nicht vor - das war aber der Ausgangspunkt. Auch wenn da noch von der NATO die Rede war.
Staat haben keine Freunde, Staaten haben Interessen.
Ein törichter Satz, auch wenn er von de Gaulle ist.
Das ist ein falscher Gegensatz - warum sollen Staaten nicht beides haben können?
Wer mehr Freunde auf seiner Seite hat, kann seine Interessen besser durchsetzen. Jedenfalls wenn man nicht so viele Waffen hat wie Russland und alles über Einschüchterung und Gewalt meint diktieren zu können. Gerade die kleineren Staaten sind auf Kooperation angewiesen. Der föderale deutsche Bundesstaat ist ein gutes Beispiel dafür. Deutschland war jahrhundertelang ein Spielball ausländischer Interessen, weil es in zig Zwergstaaten zerfiel, die sich auch noch gegenseitig bekämpften. Eine Freundschaft ist ja nicht mit Mildtätigkeit zu verwechseln - sie ist nur echt, wenn beide Seiten profitieren. Sonst ist es Ausbeutung bzw. Abhängigkeit.