Vermutlich sind die Sanktionen genau einer der Gründe warum die halbe Welt aktuell so schnell wie möglich der BRICS beitreten will,
Ich kann mich an Saudi-Arabien und den Iran erinnern, die dem Club beitreten wollen. Aber es kann natürlich gut sein, daß sich mittlerweile mehr Länder anschließen wollen. Warum auch nicht, Konkurrenz belebt das Geschäft. Und je schneller die dann auch mal alle selbst lernen, daß ein globales Handeln nur vernünftig funktionieren kann, wenn man sich an die vereinbarten Spielregeln hält, ist es doch für alle auf dieser Welt doch umso besser. Denn wenn z.B. China mal wieder nur ihr eigenes Ding durchzieht und den Markt wieder versucht an ihren Plan anzupassen, wodurch dieser logischerweise völlig überhitzt oder wenn mal wieder Rohstoffpreise verrückt spielen, weil ein anderer Diktator meint, sich in den Markt einmischen zu müssen, dann fliesst das Kapital ganz schnell wieder wie von ganz allein in den Dollar- und Euroraum.
Trotzdem wäre es aber für den blauen Planeten doch nur von Vorteil, wenn die ganze Welt, und sei es nur über speziell angepasste Handelsabkommen, so wirtschaftlich vernetzt wäre, daß auch den gesamten Globus betreffende Projekte, wie z.B. die Bekämpfung des Raubbaus an der Natur, nicht von vorne herein schon zum Scheitern verurteilt wären. Gleiche Standards wären da für den Anfang schon mal zwingend nötig.
Die Definition der BRICS knüpft ja an kontinuierlich hohen Wachstumsraten. Spannend finde ich dann, ob man sich neu als z.B. eine politische Institution sozusagen definieren will oder wie man sich das dann überhaupt für die Zukunft vorstellt. Ich bin also durchaus gespannt, ob aus den eher losen Treffen bisher, bei denen es ja in erster Linie um regionale oder sicherheitspolitische Dinge ging, irgendwann mal richtige Gipfel oder so in der Art werden.
Ich finde das übrigens insgesamt sehr ambitioniert und mit Blick auf die Verschiedenheiten der Länder, der teilweise individuellen Staatsformen, der teilweise unterschiedlichen Werte und Ansichten (i.S.v. wirtschaftliche Spielregeln) und weiteren Hürden die es erst mal zu überwinden gilt, wenn man als eine Stimme gegen z.B. G7 auftreten möchte, auch eine sehr große Herausforderung.
G7, EU, USA… sind sich beispielsweise auch nicht immer einig, aber der von vielen abwertend belächelte „Wertewesten“ hat definierte / vereinbarte Standards und Regeln, die notwendig sind um den freien, globalen Handel nicht eventuell durch individuelle Interessen oder durch irgendwelche unvorhersehbaren Manipulationen einzelner Länder zu gefährden (zum Beispiel eine Belastung des chinesischen Bankensystems durch potenziell faule Kredite) und um international auch mit einer Stimme zu reden, wenn es mal sein muss.
Wie dem auch sei. Ich drücke jedenfalls ernsthaft die Daumen und wünsche unter den Mitgliedern des Clubs dann ein ähnlich gutes Miteinander wie es auch bei den G7 vorherrscht.