Die Linke (jetzt nicht im Sinne der Linkspartei, sondern als Summe aller dem Kapitalismus kritisch gegenüberstehenden Menschen) hat schändlich versagt, als Schröder/Clement/Steinbrück & Co. mit ihrer Agenda- und Privatisierungspolitik dem Land eine neoliberale ultrarechte Wirtschaftspolitik verordneten und etwas taten, was Kohl sich nie getraut hätte. Sie hat viel zu lange die ganze Agenda- und Privatisierungspolitik dieser Zeit verteidigt und sie viel, viel zu spät und viel zu zaghaft in Frage gestellt. Die Linken haben fertig.
Es ist leider so, die Zukunft gehört rechtsnationalistischen Populisten im Stile Viktor Orbams oder der polnischen PiS-Partei, die wie schon Bismarck Ende des 19. Jahrhunderts die Härten des Kapitalismus mit ein wenig sozialem Öls abmildern. Dass eine ursprünglich linke Partei wie die SPD zu ihren schlimmsten Zeiten den untersten Schichten der Bevölkerung nicht einmal das zugestehen wollte (Müntefering: "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen") hat der Linken insgesamt das Genick gebrochen.
Es wird Jahrzehnte brauchen, den Schaden, den Schröder/Clement/Steinbrück/Müntefering angerichtet haben, zu reparieren. Und nein, mir gefällt das ganz und gar nicht. Aber das ist nun einmal die Realität.