Der Westen hat leichtfertig hoch gepokert..

Das ist zumindest meine Meinung. Im Kalten Krieg wäre sicher niemand bei der NATO auf die Idee gekommen, die russische sicherheitspolitische Schmerztoleranz soweit auszutesten, wie es
mit der ständigen Osterweiterung dann geschehen ist … Obwohl Moskau das auch schon unter Jelzin scharf kritisiert hatte, meinte man - in trauriger westlicher Tradition - wohl, Russland sei so schwach, dass es sich gegen das „Schaffen geopolitischer Fakten“ nicht würde wehren können. Diplomatie war nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ zudem im Siegesrausch nicht gerade „en vogue“.
Man wähnte sich schließlich als Finalsieger der Geschichte. (In diesem Duktus scheinen auch einige der heute in Deutschland außenpolitisch Verantwortlichen erwachsen geworden zu sein …)
Nun ist es wieder mal anders gekommen und sicherlich werden uns Historiker auch diesmal nicht aus der Bredouille helfen, sondern nur vertrauensbildende Maßnahmen, polit-mediale Abrüstung und ENDLICH Diplomaten, die diese Bezeichnung auch verdienen und die von den Russen wieder respektiert werden können, weil sie zumindest den Anschein von Glaubwürdigkeit und gutem Willen erkennen lassen.