Goerlitzer schrieb am 27.06.2023 06:32:
Dass aus der Meuterei im Westen ein Aufstand gemacht wird, ist verständlich. Denn je klarer wird, dass die Hoffnungen auf eine kriegsentscheidende Wirkung der ukrainischen "Grossoffensive" viel mit Propaganda und wenig mit den realen Kräfteverhältnissen zu tun haben, je mehr muss man nun auf den inner-russischen Machtverfall Putins setzen. Doch es war kein Aufstand, sondern es war Meuterei, da die Wagner-Söldner keine politischen Forderungen stellten.
Shoigu und die unfähigen Militärs abzusetzen sind keine politischen Forderungen?
Dass nun ein Kenner der russischen Geschichte ausgerechnet bei Tp die Aufstands-Legende bemühen kann, ist enttäuschend. Denn einer der bedeutendsten wirklichen Militär-Aufstand der europäischen Geschichte fand auch in Russland statt. Der Dekabristen-Aufstand 1825 war gegen den zaristischen Absolutismus gerichtet und nicht nur verbunden mit zahlreichen politischen Einzelforderungen. Die aufständischen Offiziere legten sogar einen Verfassungsentwurf vor.
Gab es da schon Langstreckenraketen und Atombomben?
Mit Pferd und Wagen?
Prigoschin & Co ging es dagegen nicht um politische Forderungen, sondern den Fortbestand der eigenen Söldner-Organisation incl. der üppigen Soldzahlungen. Es war also eine klassische Meuterei, kein Aufstand.
Ohne das russische Mafia-System würde es keine Söldnertruppen geben.
Wäre das russische Militär zu mehr in der Lage als Mord und Totschlag, wäre es vielleicht doch in der Lage der weltweit um sich greifenden Nazi-Herrschaften im bösen Westen Paroli zu bieten? Diese bösen Nazis die den armen Russen die schöne russische Ukraine und das schwarze Meer klauen wollen?
Ja, die Verteidiger der russischen Weltidee haben es schon schwer.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.06.2023 06:50).