Ignoramus-et-Ignorabimus schrieb am 27.06.2023 08:25:
das ändert alles nichts daran, dass Meuterei nur innerhalb einer Organisation stattfinden kann. Und gegen diese Einbindung in die Befehlskette der russischen Armee, also auch des Verteidigungsministeriums, hat sich Prigoshin ja gewandt, weil er - vermutlich zurecht - befürchtet, dass damit auch die Kampfkraft von Wagner perdu geht.
Prigoschin hat dagegen opponiert, dass ab 1. Juli sämtliche seiner Söldner/Angestellten auch persönlich einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium unterschreiben müssen.
Denn das hätte einen Machtverlust bedeutet, insofern nämlich die Söldner dadurch zweierlei Loyalitäten unterworfen wären und das Verteidigungsministerium bei der Kaderauswahl ein Wörtchen mitzusprechen gehabt hätte.
Natürlich sollte auf diese Weise der bisher rechtlich nebulöse Zustand der Wagner-Struktur beendet werden (denn per Gesetz gibt's in Russland keine Söldnereinheiten bzw. "privaten militärischen Verbände").
Ich wiederhole: Prigoschin hatte natürlich Verträge mit dem Verteidigungsministerium und über ihn war die gesamte Struktur in die militärische Befehlskette eingebunden.