Kernwaffen sind aber leider kein Spielzeug.
Deshalb ja.
Es ist ihnen vielleicht nicht entgangen, dass es mittlerweile durchaus technische Möglichkeiten gibt, Raketen und Cruise Missiles abzufangen. Das hat mit der Aktentasche aus den 50ern nichts zu tun, sondern damit, wie neue technische Möglichkeiten strategische Gleichgewichte verschieben können. In Zukunft wird die Fähigkeit einen Angriff abfangen zu können ein wichtigerer Faktor werden als die Zahl und Mächtigkeit der Sprengköpfe. Der Ukrainekrieg hat gezeigt, dass der vermeintliche Vorsprung der "unbesiegbaren" Wunderwaffen al la Kinshal nicht so groß ist wie angenommen.
Das ganze Konzept der Abschreckung, das den Einsatz von Atomwaffen verhindert hat, basiert darauf dass es nur wenige Mitspieler gibt, diese sich rational und vorhersagbar verhalten und keine Waffen in die "falschen" Hände kommen. Was impliziert, dass es überhaupt "richtige" Hände für solch monströse Waffen gibt. Das war, was Russland betrifft, schon durch Putins ständiges Drohen mit taktischen Atomwaffen zweifelhaft geworden und ist durch das durchaus realistisches Szenario, dass die russische Regierung die Kontrolle über Teile ihrer Atomstreitmacht verlieren könnte nicht besser geworden. Es wäre fahrlässig, nicht alle technischen Möglichkeiten für diesen Fall zu entwickeln und zu stationieren. Das Dilemma ist, dass jede Maßnahme in diese Richtung die Abschreckung und die Stabilität des atomaren Patts in Frage stellt.