Wenn man hinter die Kulissen schauen würde, könnte man sehen, dass manche Kubaner ein Geschäftsmodell daraus gemacht haben, Oppositioneller zu sein, weil sie dann von den USA dafür mit Dollars bezahlt werden.
Die Diskriminierungen dürften in den USA und meisten anderen lateinamerikanischen Ländern größer sein als auf Kuba. Die CSD-Paraden finden seit Jahrzehnten unter der Ägide von Mariela Castro, Raul Castros Tochter, statt. Fidel Castro hatte öffentlich um Entschuldigung für die nach der Revolution an Homosexuellen begangenen Verbrechen gebeten. Da tut sich beständig was, auch wenn die Geschwindigkeit vielleicht nicht jedem zusagt.
Zwar gibt es auch auf Kuba vieles, was besser werden muss (was dort auch alle offen sagen, auch alle Politiker bis hin zu Raul Castro, der immer wieder meint, alles stünde zur Disposition, nur die Revolution nicht), aber dort passieren auch interessante Dinge, z.B. Verfassungsreferenden (inzwischen 4 davon, zuletzt 2019), Absetzung von Ministern, wenn die direkt-demokratisch gewählte Nationalversammlung dies fordert (in den letzten Jahren mehrfach passiert), basisdemokratisch ausgearbeitete und abgestimmte Gesetzbücher (Arbeitsgesetzbuch, zuletzt Familiengesetzbuch 2022), eine Reihe von medizinischen Eigenentwicklungen, die ebenbürtig zu westlichen Medizinprodukten sind (meist mit weniger oder keinen Nebenwirkungen), die m.E. erfolgreichste Covid-Impfkampagne der Welt (mit eigenen, gut verträglichen Impfstoffen, danach kein einziger Covidtoter mehr), ein von den UN als vorbildlich anerkannter Katastrophenschutz, erstes Land Lateinamerikas, das den Analphabetismus abgeschafft hat (1961), die Medizinerbrigaden, die weltweit in über 100 Ländern geholfen haben, sogar auch in Süditalien, die lateinamerikanische und karibische Integration in Form von ALBA und CELAC, Kuba als diplomatischer Verständigungsort z.B. für Friedensgespräche (Kolumbien) oder gar für das erste Gespräch zwischen Papst und orthodoxem Patriarchen seit fast 1.000 Jahren ... .