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  • exkoelner

mehr als 1000 Beiträge seit 28.06.2012

Wie konnten 100.000e Wohnungen aus Almende-Gut in Hedge-Fonds-Besitz landen?

Und wozu? Dresden wurde in der Presse abgefeiert, als es für ca. 1 Milliarde Euro alle seine kommunalen Wohnungen verkauft hatte, und für 1-2 Jahre "schuldenfrei" war. Denn - was vorher linke Tasche-rechte Tasche war, die Stadt hat die Miete der Transfer-Leistungsempfänger mitfinanziert, oder sogar komplett bezahlt, Rentner mit niedrigen Renten, Familien mit vielen Kindern, Alleinerziehende bekommen, nach wie vor, Beihilfen zur Wohnungsmiete - nur vorher hat die Stadt, die diese Sozialleistungen aufbringen muss, als Eigentümer der Sozialwohnungen diese Mieten an sich selbst gezahlt. Diese potentielle "Kapital" zirkulierte bis vor wenigen Jahren lokal, jetzt zirkuliert es global. Und das ist genau derselbe Wirkmechanismus, warum Afrika seit 70 Jahren nicht aus dem Quark kommt. Die Wertschöpfung, Rendite, Mehrwert ... name it ... landet dort seit dem Kolonialismus nicht in dem Land selbst, sondern fließt ab. Und nach dem Kolonialismus haben die globalen Konzerne übernommen, und das Spiel läuft jetzt nur "privatisiert" genauso weiter. Und jetzt haben wir uns durch die Globalisierung und den global zugänglichen Privatisierungen selbst zum zukünftigen Afrika gemacht.

Das ist nach dem Verkauf passé - diese Mieten, Renten, gehen jetzt ins Globale. In US-Hedgefonds, in US-Pensions-Fonds, in die Emirate, nach Luxemburg, Liechtenstein, die Schweiz, und ja, auch in die Lebensversicherung so manches hiesigen Bürgers.

Seit 2008 hat sich der Staat verschuldet, wie noch nie zuvor in Jahrzehnten. Die Bankenrettung wurde in PR-Sprache ganz schnell in Staatsschulden umgedichtet, Der Schuldenstand des Staates in 70 Jahren angehäuft, wurde durch das Corona-Management der Bundesregierung in 2020 mal eben kurz in einem Jahr verdoppelt. Respekt - eine ordentliche "Leistung". Und auch da sind ja die letzten Zahlen noch nicht errechnet, in diesem exponentialem Spiel ...

Aber, Hauptsache Dresden, NRW, Berlin, Bayern und wer noch alle seine kommunalen und landeseigenen Wohnungen, die über Jahrzehnte aus der Allgemeinheit finanziert wurden, fürn Appel und Ei verhökert hatte, war nach Privatisierung für 1-2 Jahre "schuldenfrei" - Toll!

Das heute für die Dividende von global aktiven Konzernen, Lufthansa, BMW, DB, Deutsche Bank die Allgemeinheit Billionen zu zahlen hat, ist kaum ne Zeile wert - aber das bundesweit 100.000. Mieter für Peanuts-Beträge zum Spielball globaler Aktionäre, "Investoren" geworden sind, weil ja wegen der Schulden des Staates und so ... es ist doch so lächerlich, wenn man sich diese Zusammenhänge mal vernünftig deutlich macht.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.04.2021 13:51).

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