1.) Ziviles Radar "sieht" nur Flugzeuge mit Transponder verlässlich.
Da werden einige schlicht und einfach durchgerutscht sein. Wer sich ein wenig mit Radar auskennt, weiß z.B. dass die zivile Luftraumüberwachung vergleichsweise schwach ist und gar nicht alle Flugzeuge sieht, sondern die Informationen kommen über Transponder im Flugzeug, die alle Informationen über das Flugzeug liefern, wenn das Flugzeug von dem Radarsignal getroffen wird. Und diese Antwort kann natürlich auch gefaked werden.
2.) Militärisches Radar hat Filter.
Militärisches Radar kann natürlich auch Flugzeuge ohne Transponder finden, weil es stärker ist. Aber oft gibt es Filter, die den Dopplereffekt nutzen und bewegungslose oder langsame Objekte herausfiltern. Als Beispiel gibt es die Anekdote, dass als die ersten AWACS Frühwarnsysteme über Deutschland flogen, ständig Alarm ausgelöst wurde. Das konnte aber schnell durch Heraufsetzen des Geschwindigkeitsfilters behoben werden, als man merkte, das Autos auf deutschen Autobahnen durchaus schneller fahren als 120 km/h.
Und Ballons können natürlich in der Höhe viel langsamer sein. Das vermehrte Finden der Ballons ist vielleicht einfach einer Softwareanpassung geschuldet.
https://www.radartutorial.eu/02.basics/Einteilung%20der%20Radarger%C3%A4te%20%282%29.de.html
Wie jeder andere Staat haben natürlich auch die USA das Recht jeden unerlaubten Flugkörper in ihrem Luftraum bis zur Karman Grenze in 100 km Höhe abzuschießen.
Ich sehe allerdings die Gefahr, dass China in Zukunft diese Vorfälle nutzen könnte, um ein Exempel zu statuieren. Anbieten würde sich hier einen amerikanisches Marineaufklärer innerhalb der international nicht anerkannten Nine-Dash-Linie zur Landung zu zwingen und die USA des Eindringens in den chinesischen Luftraum zu beschuldigen. Die US Navy demonstriert ja u.a. mit ihren Freedom of Navigation-Fahrten, dass sie diese Linie aktiv nicht akzeptiert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Territorialkonflikte_im_Chinesischen_Meer#/media/Datei:South_China_Sea_vector_de.svg (Rote gestrichelte Linie)