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431 Beiträge seit 09.04.2006

Keine Senkung, aber...

In jedem Land und zu jeder Zeit gab/gibt es einen Bodensatz der
Bevölkerung, die nichts zum allgemeinen Wohlstand beiträgt.
Verglichen mit den Zuständen in den vergangenen Jahrhunderten oder
anderswo auf der Welt lebt der deutsche Hartz IV Empfänger in
paradiesischen Umständen. Man schaue sich nur mal die Trailerparks in
den USA an, um zu sehen, wo und wie "Hartz IV" Empfänger anderswo
leben müssen. Dieser relative Wohlstand bis in die untersten
Schichten kostet uns viele Milliarden = größter Posten im Haushalt.
Dafür brauchen die Wohnviertel hierzulande auch keinen privaten
Wachdienst und man wird nicht wegen 20 EUR um die Ecke gebracht, wie
in anderen Ländern.

Insofern kommt eine Senkung nicht in Frage, das Geld dient nicht
zuletzt dem sozialen Frieden. 

Eine grundsätzliche Erhöhung kommt aber auch nicht in Frage, denn, so
traurig es ist, Auslandsreisen, Spaßbäder, Freizeitparks,
Klavierunterricht usw. usf. sind kein Grundbedarf.

Es wäre ein Hohn für den Wachmann, die Krankenschwester oder den
Pfleger, wenn Nichtarbeitende so viel hätten, wie Arbeitende. Eine
vermeintlich einfache Lösung wären "Mindestlöhne". Allerdings jammern
die Leute heute schon über die Gesundheitskosten. 3-fache Löhne für
Krankenschwestern müsste ja auch wieder irgendjemand bezahlen,
was dann deren Arbeit unattraktiv machen würde usw. Das Ganze ist ein
Teufelskreis, aus dem es nur einen Ausweg gäbe, wenn Arbeitsplätze
für möglichst viele Hartz IV Empfänger geschaffen werden könnten.

Das wird sehr schwer sein, weil es keinen Sinn macht, einem Hartz IV
Empfänger statt 1000 EUR Sozialleistungen für 2000 EUR einen
Arbeitsplatz zu subventionieren, wie es die Linken vorschlagen. Ich
sehe daher eine Lösung in sozialer Arbeit gegen Bares, z.B. 8 Stunden
Park säubern, macht 20 EUR extra. Dem Vorurteil Hartz IV Empfänger
würden alles versaufen und verrauchen könnte man mit Gutscheinen,
gerade für die Kinder abhelfen. Es gäbe schon Mittel, um den Hartz IV
Empfängern etwas Gutes zu tun, das darf und wird aber nicht mehr
Bargeld sein.

Das Leben in der globalisierten Welt und bei dem dadurch gegebenen
Wanderungsdruck in die Sozialsysteme ist kein Streichelzoo. Man wird
zwar von Sozialromantikern dafür kritisiert, aber so ist die Welt nun
mal.

Ich weiß, dass mein Posting hier nicht mehrheitsfähig ist, aber
gerade mit Bettina Winsemann diskutiere ich besonders gerne, weil wir
im Bereich der Bürgerrechte / Netzfreiheiten etc. so übereinstimmen,
es gibt also irgendwo eine gemeinsame Basis.

Es gibt einen Spruch, der geht ungefähr so: "Wer mit 20 kein Linker
ist, hat kein Herz, wer mit 40 noch Linker ist hat keinen Verstand."
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