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  • Karsten W.

mehr als 1000 Beiträge seit 19.10.2000

Re: Das Problem ist nicht zuwenig Lohn, sondern zu hohe Preise

kill-1 schrieb am 14. Februar 2010 16:52

> > Mehr Teilzeitjobs -> niedrigere Lohnquote.

> Wie kommst du darauf? Diese Aussage würde nur dann stimmen, wenn die
> Unternehmen bei Teilzeitjobs anteilig höhere Gewinne machen. Aus
> betriebswirtschaftlicher Sicht ist eher das Gegenteil der Fall.

Wenn das so wäre, würden nur noch Teilzeitjobs angeboten. Tatsächlich
ist es für eine Firma aber meist deutlich besser, für eine Stelle
eine Person zu beschäftigen als zwei (rate mal, warum Firmen so oft
Überstunden machen). Das muß die Firma dann irgendwie kompensieren
und das wiederum führt zu anteilig geringeren Löhnen -> niedrigere
Lohnquote.

Weitere Faktoren, die die Lohnquote drücken, sind Reduzierung von
Selbstständigkeit sowie die Zunahme der Zeitarbeit.

Wenn man diese Faktoren nicht berücksichtigt und nur die pure Grafik
der Lohnquote betrachtet, kann das zu falschen Folgerungen führen.

> Natürlich braucht man vor allem im Niedriglohnsektor höhere Löhne um
> die Ungleichheit zu bekämpfen. Die Preise können dabei *konstant*
> bleiben, wenn man es sich von den Unternehmensgewinnen holt.

Gerade im Niedriglohnsektor gibt es ja gar keine nennenswerten
"Unternehmensgewinne", denn diese Unternehmen (meist sehr kleine
Firmen) machen keine nennenswerten Gewinne, da sie ihre Umsätze
komplett wieder ausschütten. 


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