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  • kill-1

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Re: Das Problem ist nicht zuwenig Lohn, sondern zu hohe Preise

Karsten W. schrieb am 14. Februar 2010 17:04

> kill-1 schrieb am 14. Februar 2010 16:52

> > > Mehr Teilzeitjobs -> niedrigere Lohnquote.
> > 
> > Wie kommst du darauf? Diese Aussage würde nur dann stimmen, wenn die
> > Unternehmen bei Teilzeitjobs anteilig höhere Gewinne machen. Aus
> > betriebswirtschaftlicher Sicht ist eher das Gegenteil der Fall.

> Wenn das so wäre, würden nur noch Teilzeitjobs angeboten. Tatsächlich
> ist es für eine Firma aber meist deutlich besser, für eine Stelle
> eine Person zu beschäftigen als zwei (rate mal, warum Firmen so oft
> Überstunden machen).

So weit hast du Recht.

> Das muß die Firma dann irgendwie kompensieren
> und das wiederum führt zu anteilig geringeren Löhnen -> niedrigere
> Lohnquote.

Nein. Eine einzelne Firma hat weder die Möglichkeit die Löhne ihrer
Angestellten oder die Preise ihrer Produkte zu diktieren, sondern
muss sich dabei nach dem Markt richten. Also höhere Kosten für die
Firma => geringerer Gewinn => *höhere* Lohnquote.

Der Effekt von Teilzeitjobs dürfte aber in der Praxis relativ gering
sein.

> Weitere Faktoren, die die Lohnquote drücken, sind Reduzierung von
> Selbstständigkeit sowie die Zunahme der Zeitarbeit.

> Wenn man diese Faktoren nicht berücksichtigt und nur die pure Grafik
> der Lohnquote betrachtet, kann das zu falschen Folgerungen führen.

Du kannst aber nicht bestreiten, dass Löhne im unteren Drittel
unserer Gesellschaft im Vergleich zum oberen Drittel immer niedriger
werden.

Das ist genau das Problem, das du anscheinend nicht erkennen willst.

> > Natürlich braucht man vor allem im Niedriglohnsektor höhere Löhne um
> > die Ungleichheit zu bekämpfen. Die Preise können dabei *konstant*
> > bleiben, wenn man es sich von den Unternehmensgewinnen holt.

> Gerade im Niedriglohnsektor gibt es ja gar keine nennenswerten
> "Unternehmensgewinne", denn diese Unternehmen (meist sehr kleine
> Firmen) machen keine nennenswerten Gewinne, da sie ihre Umsätze
> komplett wieder ausschütten. 

Selbst wenn es so wäre, man holt sich das Geld natürlich von *allen*
Unternehmen, nicht nur von denen im Niedriglohnsektor.

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