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  • Karsten W.

mehr als 1000 Beiträge seit 19.10.2000

Re: Das Problem ist nicht zuwenig Lohn, sondern zu hohe Preise

kill-1 schrieb am 14. Februar 2010 17:23

> Nein. Eine einzelne Firma hat weder die Möglichkeit die Löhne ihrer
> Angestellten oder die Preise ihrer Produkte zu diktieren, sondern
> muss sich dabei nach dem Markt richten. Also höhere Kosten für die
> Firma => geringerer Gewinn => *höhere* Lohnquote.

Die Lohnquote ist nicht am Gewinn orientiert, sondern am
Volkseinkommen.

> Der Effekt von Teilzeitjobs dürfte aber in der Praxis relativ gering
> sein.

Sehr schwer zu sagen.

> > Wenn man diese Faktoren nicht berücksichtigt und nur die pure Grafik
> > der Lohnquote betrachtet, kann das zu falschen Folgerungen führen.

> Du kannst aber nicht bestreiten, dass Löhne im unteren Drittel
> unserer Gesellschaft im Vergleich zum oberen Drittel immer niedriger
> werden.

Der Vergleich hat nichts zu sagen, wenn man die Zahl der Menschen,
die diese Löhne bekommen, nicht berücksichtigt. Wenn z.B. die Zahl
der Menschen im "oberen Drittel" abnimmt, die dort verfügbaren Gelder
aber identisch bleiben, dann verdient der einzelne im "obere Drittel"
ja mehr.

Mit der Lohnquote hat das aber alles nichts zu tun, denn auch das
Gehalt von Leuten wie Ackermann fließt ja z.b. in die Lohnquote mit
ein.

> Das ist genau das Problem, das du anscheinend nicht erkennen willst.

Nein, das ist eben gerade nicht das Problem. Rechne einfach mal das
Volkseinkommen pro Kopf aus und du wirst sehen, das das eben nicht so
wahnsinnig viel ist. Wo soll also das mehr an Geld zum verteilen
herkommen, wenn das Volk als ganzes das nicht erwirtschaftet?

> Selbst wenn es so wäre, man holt sich das Geld natürlich von *allen*
> Unternehmen, nicht nur von denen im Niedriglohnsektor.

Wie denn, bitte sehr? Wie gesagt, große Firmen zahlen eh fast immer
über den vorgeschlagenen Mindestlöhnen. Wie will man die also über
Mindestlöhne zur Kasse bitten?

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