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  • Karsten W.

mehr als 1000 Beiträge seit 19.10.2000

Re: Das Problem ist nicht zuwenig Lohn, sondern zu hohe Preise

Atraides schrieb am 15. Februar 2010 22:25

> In 2007 gab es in DE gerade mal knapp 40Mio Erwerbstätige. 

Ich habe absichtlich die ungefähre Zahl der "Erwerbsfähigen"
gerechnet, denn es ging ja darum zu zeigen, wieviel Geld überhaupt
pro Kopf verfügbar ist, wenn man alles, was in D von Arm und Reich
verdient wird, gleichmäßig aufteilen würden.

> Rechner bei deinen genannten, falschen 66Mio Erwerbstätigen. Bei 3750
> Euro (gerechnet auf 40Mio Erwerbstätige) macht das dann schon 2640
> Euro/Monat. 

Was irrelevant ist, weil es darum nicht ging. Denn wieso sollte man
bei der Rechnung z.B. die Arbeitslosen ausnehmen?

> Nur mal so angemerkt: wir sind so eine Beispielfamilie, und wir haben
> trotz überdurchschnittlich gut bezahltem Job weniger als dieses
> Netto, wenn auch nur knapp. 

Eben. Und das auch nur, weil dafür ca. 20 Mio garnichts bekommen,
sonst wäre es "meine" Zahl.

> Allerdings berücksichtigt deine Milchmädchenrechnung nicht, 

Wieso ist das eine Milchmädchenrechnung? Es ist die Antwort auf die
immer wieder zu hörende Aussage, das der einzelne nur deshalb so
wenig hat, weil die Reichen so viel verdienen. Die Rechnung zeigt
halt, das dem überhaupt nicht so ist, sondern das die gesamte
Wirtschaftsleistung von D halt nur ca. 2270 EUR/Monat Brutto pro
Erwerbsfähigen hergibt (von dem man dann noch Steuern, Versicherungen
usw bezahlen muß).

> Ich will es mal nicht übertreiben und nehme die
> Hälfte. Die untere Hälfte der oberen 40% belasten wir mal mit 400
> Euro und die obere Hälfte mit 600 Euro. Das macht
> 12e6*200+8e6*400+8e6*600=1,04e10 Euro. 

Dazu mußt du erst einmal belegen, das die wirklich alle so viel Geld
haben. Du hast ja einen "überdurchschnittlich gut bezahltem Job" und
kannst auf 400 EUR verzichten. Aber gilt das wirklich für so viele?

> Wenn wir jetzt jedem ALGII
> Empfänger 1000 Euro auf die Hand geben würden (es gibt Leute, die
> schleppen monatlich weniger Netto nach Hause), reichte das für 10Mio
> ALGII Empfänger. Was genau, meintest du mal, gäbe es nicht genug?

Prinzipiell machen wir ja heute ja auch genau das. Ok, es sind eher
800 als 1000 EUR/Monat, aber in der Tendenz stimmt es schon. 

Wenn wir denen dann aber NOCH MAL 1000 EUR/Monat geben würden, hätten
die dann mehr als viele von denen, denen du oben das Geld abgenommen
hast. Fändest du das wirklich sinnvoll?

Natürlich kann man Geld immer auf viele Arten und Weisen ungerecht
aufteilen. Dein Beispiel wäre halt eine Situation, bei der man ohne
Arbeit mehr verdienen würde als viele mit. Ich würde meinen Job dann
natürlich auch schmeißen, wenn ich ohne Arbeit mehr verdienen würde
als (nach den Abzügen) heute mit.


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