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  • Karsten W.

mehr als 1000 Beiträge seit 19.10.2000

Re: Das Problem ist nicht zuwenig Lohn, sondern zu hohe Preise

kill-1 schrieb am 16. Februar 2010 00:19

> > http://www.oecd.org/document/28/0,3343,de_34968570_34968855_41474972_1_1_1_1,00.html

Hm, ist etwas schwer zu interpretieren, aber das bezieht sich ja vor
allem auf "Armut", die zunimmt (wobei hier auch immer von relativer
Armut geredet wird).

> > http://www.oecd.org/dataoecd/45/27/41525386.pdf

> In dem PDF findest du links oben die Entwicklung des
> Gini-Koeffizienten in D.

Allerdings ist das mit dem Gini-Koeffizient auch wieder so eine
Sache, denn der ist ja relativ Aussagearm. Wenn man relativ hohes
Wohlstandsniveau mit wenigen extremen Außreißern nach oben hat, kann
man einen schlechteren GK haben, als wenn die hälfte der Bevölkerung
arm ist, es aber keine großen Spitzen nach oben gibt.

Eine "Schere" ist ja unvermiedliche Konsequenz unseres
Wirtschaftssystems. Solange aber niemand in wirklicher Armut leben
muß und es den meisten recht gut geht, sind auch extreme Außreißer
nach oben akzeptabel. Und man muß den GK ja auch immer in Relation
zum Gesamtwohlstand sehen. Denn was nützt ein niedriger GK, wenn das
Land als ganzes relativ arm ist?

Und was bedeutet eine Steigerung des GK von 0.26 auf 0.3 nun konkret?
Sieht ja nicht so hoch aus (15% Zunahme). Immerhin hat sich das
Volkseinkommen über den Zeitraum ja mehr als verdoppelt.

> > Ich persönlich bin da durchaus pro Grundeinkommen. Denn das würde ja
> > nicht nur H4lern, sondern auch jedem Geringverdiener zu gute kommen.
> > Man sollte sich aber auch keine Illusionen bzgl. der Höhe machen,
> > mehr als ca. 500 EUR/Monat wären  bei der Wirtschaftleistung von D
> > zZt nicht machbar.

> Sehe ich auch so. Aber damit gibts du doch selbst zu, dass zu geringe
> Löhne ein Problem sind.

Nein, ich sehe es eher so, das man halt nicht komplett um die
Problematik herumkommt, das auch Leute ohne Job irgendwovon leben
müssen. BGE ist ein guter Weg, nicht nur das Problem zu lösen,
sondern gleichzeitig auch das ganze Drumherum ("Amt", Nachweise, usw)
massiv zu vereinfachen.

Außerdem ist BGE sehr logisch als Steuerfreibetrag erklärbar: Wenn
man das Steuersystem weitgehend auf Umsatzsteuer (die dann bei 50%
liegt) umstellt, landet man ja beim im Endeffekt selben Steuersatz ja
auch beim etwa selben Preisniveau. Damit aber Geringverdiener auch
geringer belastet werden, braucht man eine Steuerprogression, die
sich am einfachsten via Freibetrag realisieren läßt, da ja eh jeder
konsumieren muß. Dieser Freibetrag auf die Umsatzsteuer ist dann das
BGE, welches an jeden ausgezahlt wird.

Also diverse Fliegen mit einem Schlag erwischt. Mit einem Minimum an
staatlicher Reglementierung. Und wenn man das BGE direkt an die
Steuereinnahmen koppelt, bedeutet mehr Umsatz automatisch auch mehr
BGE für jeden.

> > Da habe ich leider keine konkreten Zahlen über die konkrete
> > Verteilung der Steuereinnahmen über das Gehaltsniveau gefunden. Wäre
> > interessant, das mal zu sehen.

> http://www.bpb.de/files/NYGWIP.pdf

Aha, danke. Aber leider immer noch zu ungenau für die angesprochene
Thematik, da die höchste Kategorie hier bei 89000 EUR liegt.
Interessant wären da eher Werte ab 1 Mio.

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