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  • Opus Diaboli

mehr als 1000 Beiträge seit 18.01.2010

Re: Deutschland ist klug ...

Twister2009 schrieb am 14. Februar 2010 16:05

> Es ist jedoch nicht so,
> dass diejenigen, die diese Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, nicht
> das Geld hätten um sie angemessen zu bezahlen - vielmehr können sie
> eben Niedriglöhne anbieten und das wird durch das Denken "nur wert
> Arbeit hat, ist etwas wert" ja auch ermöglicht. Viele arbeiten eben
> lieber für 3-4 Euro pro Stunde, als dass sie von der Gesellschaft als
> Schmarotzer angesehen werden, auch wenn sie dadurch sich und anderen
> die Chance nehmen, für diese Arbeit mehr Geld zu erhalten.

Das ist ja nur die eine, eher subtile Seite. Der Niedriglohnsektor
konnte sich deshalb so aufblähen, weil die Arbeitslosen nicht mehr
als gleichberechtigte Partner auf dem Arbeitmarkt auftreten können.
Sie sind gezwungen, jeden noch so schlecht bezahlten Drecksjob
anzunehmen. Lehnen sie ab, werden die Leistungen gekürzt. Das nutzen
viele Arbeitgeber natürlich aus. Die sagen sich: warum soll ich mehr
zahlen, wenn ich meine Mitarbeiter zu Dumpinglöhnen beschäftigen kann
und letztlich der Staat sogar noch subventioniert, wenn ich gar
unterhalb des Existenzminimums zahle. Würde dieser staatliche Zwang
auf Arbeitslose nicht ausgeübt, so würden die meisten diese
Hungerlohnjobs schlicht ablehnen, was zwangsläufig zu einer
Lohnsteigerung führen müsste. Ausgerechnet hier wird also der von
vielen Konservativen und erst recht von den Liberalen geforderte
Markt verletzt.

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