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  • Utuhengal

522 Beiträge seit 23.05.2008

Re: Hartz IV trägt nicht nur den Namen eines Kriminellen,

wayne juckts schrieb am 14. Februar 2010 13:57

> 1. Mindestlohn 10€ur, für sämtliche, auch "geringwertige"
> Tätigkeiten.

Wenn da nicht der Staat zahlend eingreift, bedeutet
das Arbeitslosigkeit für alle, die jetzt weniger als
10 € verdienen, und das ist eine Masse (etwas weniger
werden es sein, weil die unvermeidlich folgende Inflation
dann den nominalen Nutzen eines 9-€-Arbeiters auf
z.B. 11 € anheben könnte, aber das sind Effekte 2. Ordnung,
die ich hier mal vernachlässige).

Der an sich gutgemeinte Mindestlohn (egal welcher Höhe)
diskriminiert im Fall seiner Anwendung ohnehin schon alle
diejenigen, deren Leistungsfähigkeit bei 3 €/h liegt und
die jetzt die Mehrheit der im HIV-Vollzug befindlichen
ausmachen.

> 2. Sozialleistungen beschränkt auf Wohnung, Kleidung und
> foodstamps.

Zusammen mit o.g. fordert Du also, ca. 20 Millionen
auf das biologische Existenzminimum zu setzen?

> Damit gelingt der Wiedereinstieg in die Arbeitswelt am
> ehesten, weil sie dazu motiviert.

Wie alle Aufstockmechanismen hat auch das den Effekt, dass
die Arbeitgeber verleitet werden, die Löhne zu senken und
den Arbeitnehmer an den Staat zu verweisen.  Abgesehen davon
würde diese Steuer ja nie eintreffen, da Du oben (Punkt 1)
10 € Lohn forderst, also niemand in den Bereich unterhalb
des Freibetrags käme; und die Sozialempfänger (Punkt 2) ja
nicht das,sondern nur biologisch notwendige Sachleistungen
kriegen sollen.

Kann sein, dass Du die genannten widersprüchlichen Ideen
anders meinst als geschrieben, aber in der momentanen Form
geht es nicht.

Mir ist außerdem noch keine Idee bekanntgeworden, die das
Problem löst, dass eine steigende Anzahl von Menschen nur eine
Leistungsfähigkeit weit unter dem Existenzminimum besitzt
(bewirkt durch 3 Faktoren:
1. sinkende Bildung der Bevölkerung (das ist der einzige
   behebbare Faktor, Behebung ist aber wegen "doofes Volk
   regiert sich leichter" unwahrscheinlich)
2. steigender Anspruch an Ausbildung (und vor allem Mitdenken)
   in der Arbeit
3. steigendes Existenzminimum (durch wachsende Ansprüche)
), ohne die Mitnahmeeffekte (siehe hier 2 Absätze weiter oben)
zu erseugen.

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