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mehr als 1000 Beiträge seit 16.04.2009

Re: widersprüchliche(n) Ideen

Utuhengal schrieb am 14. Februar 2010 14:48

> wayne juckts schrieb am 14. Februar 2010 13:57

> > 1. Mindestlohn 10€ur, für sämtliche, auch "geringwertige"
> > Tätigkeiten.

> Wenn da nicht der Staat zahlend eingreift, bedeutet
> das Arbeitslosigkeit für alle, die jetzt weniger als
> 10 € verdienen, 

Nein. Deren Entlohung ist lediglich Bestandteil einer
betriebswirtschaftlichen Kalkulation. Dass ihre Arbeit verzichtbar
wäre, darin liegt der generelle Denkfehler. Gerade diese
"geringwertigen" Arbeitsplätze lassen sich eben *nicht* nach Indien ,
oder China outsourcen.

 Hier_ in_ D müssen die Fenster geputzt, muss der Müll entsorgt,
müssen Pakete ausgeliefert, muss an Kassen kassiert, in Lokalen
bedient, muss verladen, umgeladen, getan und gemacht werden.
 - Um buchstäblich jeden Preis, wenn nicht alles zum Stillstand
kommen soll!

 Zudem gibt es auch bei der energetischen Renovierung von Gebäuden
reichlich zu tun für alle, die auf ein Gerüst klettern, und eine
Handbohrmaschine bedienen können. Und es sollten Alte und Kranke
gepflegt, vor allem aber auch betreut werden ! (Was komischerweise
nur freischaffende Polinnen, entlohnt nach BAT = Bar auf Tatze, tun
können.)

Das geht weder mit Automaten, noch geht es online von Indien aus,
noch kommt es im Container aus China. 

Konsequenz dieser höheren Löhne wären lediglich steigende Preise,
oder/und schrumpfende Gewinne der Unternehmer. Das erledigt der
Markt, weil diesen höheren Preisen ja auch höhere Einkommen ggüber
stehen. Und weil diese Preise dann auch von Denjenigen bezahlt werden
müssen, die zu den "Besserverdienenden" gehören, und das mit
Leichtigkeit können.

> ..und das ist eine Masse 

Eben nicht, aus o.g. Gründen entfällt da kein einziger Arbeitsplatz.
 - Eher entstehen sogar neue, weil die Binnennachfrage steigt.

> Der an sich gutgemeinte Mindestlohn (egal welcher Höhe)
> diskriminiert im Fall seiner Anwendung ohnehin schon alle
> diejenigen, deren Leistungsfähigkeit bei 3 €/h liegt und
> die jetzt die Mehrheit der im HIV-Vollzug befindlichen
> ausmachen.

Definiere "Leistungsfähigkeit" anders: Als dimensionslose
betriebswirtschaftliche Kennziffer. Und Durchlaufposten bei der
Kalkulation.
- Sonst kommst Du unweigerlich zu der Konsequenz, sie in KW
anzugeben.
 Da liegt die Dauerleistung für den Durchschnittsmenschen bei ca. 100
Watt, was etwa einem Lohn v. 2ct/h entspricht, wenn er in Konkurrenz
mit der Dampfturbine tritt.

> Zusammen mit o.g. fordert Du also, ca. 20 Millionen
> auf das biologische Existenzminimum zu setzen?

Neien.

>  Abgesehen davon
> würde diese Steuer ja nie eintreffen, da Du oben (Punkt 1)
> 10 € Lohn forderst, also niemand in den Bereich unterhalb
> des Freibetrags käme; 

Das gilt nur für Vollzeitbeschäftigung. Diese ist nicht jedem
möglich, z.B. aus gesundheitlichen Gründen, oder weil er es
schlichtweg nicht nötig hat, und gerne schlicht lebt, aber dafür mit
mehr freie Zeit für sich und seine Hobbys.
Und es sind auch nicht alle Arbeitsplätze Vollzeitstellen, siehe all
das, was dzt. unter 400€uro - jobs läuft.

> Mir ist außerdem noch keine Idee bekanntgeworden, die das
> Problem löst, dass eine steigende Anzahl von Menschen nur eine
> Leistungsfähigkeit weit unter dem Existenzminimum besitzt.

Nochmal:
Definiere "Leistungsfähigkeit" anders:
 Als beliebige_ betriebswirtschaftliche_ Kennziffer, welche aber
natürlich eine klar definierte *gesellschaftliche* Dimension hat :

Wenn ich diese so wähle, dass ein Jeder von seiner Arbeit leben
können *muss!!*, wenn er dieser an 40 Stunden in der Woche nachgeht,
ergibt sich der Rest ganz von alleine.

Grüsse,
w.


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