den ersten bekennenden FDP Wähler, von dem ich höre, das er Hartz4
nicht senken will :)
8 Ost, 50 Nord schrieb am 15. Februar 2010 10:10
> In jedem Land und zu jeder Zeit gab/gibt es einen Bodensatz der
> Bevölkerung, die nichts zum allgemeinen Wohlstand beiträgt.
Bodensatz ist für mich ein negatives Wort - Bodensatz sind für mich
der Teil der Bevölkerung, der nichts zum allgemeinen Wohlstand
beitragen will. Ebenso aber auch Boni-Banker oder Manager von
Energiekonzernen, die eine Kapitalrendite von 20% vorgeben, eine
Rendite die letztendlich der Endverbraucher dank der monopolartigen
Strukturen bezahlen muss.
> Es wäre ein Hohn für den Wachmann, die Krankenschwester oder den
> Pfleger, wenn Nichtarbeitende so viel hätten, wie Arbeitende. Eine
> vermeintlich einfache Lösung wären "Mindestlöhne". Allerdings jammern
> die Leute heute schon über die Gesundheitskosten. 3-fache Löhne für
> Krankenschwestern müsste ja auch wieder irgendjemand bezahlen,
> was dann deren Arbeit unattraktiv machen würde usw. Das Ganze ist ein
> Teufelskreis, aus dem es nur einen Ausweg gäbe, wenn Arbeitsplätze
> für möglichst viele Hartz IV Empfänger geschaffen werden könnten.
Ich kenne keine ausgebildete Krankenpflegerin, die für den
Mindestlohn arbeiten gehen würde, die verdienen in der Regel deutlich
mehr. Für den Wachmann eines privaten Sicherheitsdienstes sieht es
anders aus.
Ein oft angeführtes Argument gegen Mindestlöhne ist, dass diese
Arbeitsplätze vernichten. Dieses Argument ist solange nicht seriös,
solange nicht davon gesprochen wird, wieviel Arbeitsplätze bei
welchen Mindestlohn gefährdet sind - Studien darüber müssten doch
eigentlich bei einer so langen Debatte vorliegen oder sind die
Parteien (alle) nicht in der Lage mit dem ganzen Personal ihre
Hausaufgaben zu machen?
Bei Mindestlöhnen gibt es im europäischen Umfeld positive Beispiele
und bestimmt auch negative - schadlos wäre es, mit einem möglichst
geringen Mindestlohn zu starten. Was spricht dagegen, einen
Mindestlohn von 4 Euro einzuführen? Wieviele Arbeitsplätze sollen
dadurch wegfallen? Dieser würde die Möglichkeit geben, zumindest die
Auswirkungen auf niedrigsten Niveau zu testen. Wenn ich Westerwelle
höre, vernichtet alleine das Wort 'Mindestlohn' Arbeitsplätze.
Wobei noch ein Zusatz - jeder, aber auch wirklich jeder
Geringverdiener bekommt mehr Geld, wenn er es mit Harz4 aufstockt,
als ein Harz4-Empfänger, der nicht arbeitet. Niedriglohnempfänger
gegen Harz4-Empfänger auszuspielen ist Bildzeitungsniveau.
> Das wird sehr schwer sein, weil es keinen Sinn macht, einem Hartz IV
> Empfänger statt 1000 EUR Sozialleistungen für 2000 EUR einen
> Arbeitsplatz zu subventionieren, wie es die Linken vorschlagen. Ich
> sehe daher eine Lösung in sozialer Arbeit gegen Bares, z.B. 8 Stunden
> Park säubern, macht 20 EUR extra.
Dies gibt es schon - in vielen Städten säubern 1-Euro Jobber die
Strassen und Parks.
Wobei - diese 1-Euro Jobber werden während der Zeit des 1-Euro Jobs
nicht als arbeitslos gezählt und so ergibt sich dann meist kurz vor
der Wahl eine 'wundersame' Erhohlung des Arbeitsmarktes.
> Dem Vorurteil Hartz IV Empfänger
> würden alles versaufen und verrauchen könnte man mit Gutscheinen,
> gerade für die Kinder abhelfen.
Nun ja - ich bin kein Hartz4 Empfänger, dafür Raucher und wenn ich
den Zahlen meines uralten Quicken Money glauben schenken darf, gebe
ich dafür 30-40 Euro im Monat aus. Nicht wenig Geld für einen Hartz4
Empfänger, aber auch nicht der Hauptteil.
> Ich weiß, dass mein Posting hier nicht mehrheitsfähig ist, aber
> gerade mit Bettina Winsemann diskutiere ich besonders gerne, weil wir
> im Bereich der Bürgerrechte / Netzfreiheiten etc. so übereinstimmen,
> es gibt also irgendwo eine gemeinsame Basis.
Ich denke, dass du Hartz4 nicht senken willst, wird hier durchaus von
der Mehrheit mitgetragen.
> Es gibt einen Spruch, der geht ungefähr so: "Wer mit 20 kein Linker
> ist, hat kein Herz, wer mit 40 noch Linker ist hat keinen Verstand."
Vielleicht ist eine gesunde Mischung zwischen Herz & Verstand der
richtige Weg. ;)
Gruss Demokratix :)
nicht senken will :)
8 Ost, 50 Nord schrieb am 15. Februar 2010 10:10
> In jedem Land und zu jeder Zeit gab/gibt es einen Bodensatz der
> Bevölkerung, die nichts zum allgemeinen Wohlstand beiträgt.
Bodensatz ist für mich ein negatives Wort - Bodensatz sind für mich
der Teil der Bevölkerung, der nichts zum allgemeinen Wohlstand
beitragen will. Ebenso aber auch Boni-Banker oder Manager von
Energiekonzernen, die eine Kapitalrendite von 20% vorgeben, eine
Rendite die letztendlich der Endverbraucher dank der monopolartigen
Strukturen bezahlen muss.
> Es wäre ein Hohn für den Wachmann, die Krankenschwester oder den
> Pfleger, wenn Nichtarbeitende so viel hätten, wie Arbeitende. Eine
> vermeintlich einfache Lösung wären "Mindestlöhne". Allerdings jammern
> die Leute heute schon über die Gesundheitskosten. 3-fache Löhne für
> Krankenschwestern müsste ja auch wieder irgendjemand bezahlen,
> was dann deren Arbeit unattraktiv machen würde usw. Das Ganze ist ein
> Teufelskreis, aus dem es nur einen Ausweg gäbe, wenn Arbeitsplätze
> für möglichst viele Hartz IV Empfänger geschaffen werden könnten.
Ich kenne keine ausgebildete Krankenpflegerin, die für den
Mindestlohn arbeiten gehen würde, die verdienen in der Regel deutlich
mehr. Für den Wachmann eines privaten Sicherheitsdienstes sieht es
anders aus.
Ein oft angeführtes Argument gegen Mindestlöhne ist, dass diese
Arbeitsplätze vernichten. Dieses Argument ist solange nicht seriös,
solange nicht davon gesprochen wird, wieviel Arbeitsplätze bei
welchen Mindestlohn gefährdet sind - Studien darüber müssten doch
eigentlich bei einer so langen Debatte vorliegen oder sind die
Parteien (alle) nicht in der Lage mit dem ganzen Personal ihre
Hausaufgaben zu machen?
Bei Mindestlöhnen gibt es im europäischen Umfeld positive Beispiele
und bestimmt auch negative - schadlos wäre es, mit einem möglichst
geringen Mindestlohn zu starten. Was spricht dagegen, einen
Mindestlohn von 4 Euro einzuführen? Wieviele Arbeitsplätze sollen
dadurch wegfallen? Dieser würde die Möglichkeit geben, zumindest die
Auswirkungen auf niedrigsten Niveau zu testen. Wenn ich Westerwelle
höre, vernichtet alleine das Wort 'Mindestlohn' Arbeitsplätze.
Wobei noch ein Zusatz - jeder, aber auch wirklich jeder
Geringverdiener bekommt mehr Geld, wenn er es mit Harz4 aufstockt,
als ein Harz4-Empfänger, der nicht arbeitet. Niedriglohnempfänger
gegen Harz4-Empfänger auszuspielen ist Bildzeitungsniveau.
> Das wird sehr schwer sein, weil es keinen Sinn macht, einem Hartz IV
> Empfänger statt 1000 EUR Sozialleistungen für 2000 EUR einen
> Arbeitsplatz zu subventionieren, wie es die Linken vorschlagen. Ich
> sehe daher eine Lösung in sozialer Arbeit gegen Bares, z.B. 8 Stunden
> Park säubern, macht 20 EUR extra.
Dies gibt es schon - in vielen Städten säubern 1-Euro Jobber die
Strassen und Parks.
Wobei - diese 1-Euro Jobber werden während der Zeit des 1-Euro Jobs
nicht als arbeitslos gezählt und so ergibt sich dann meist kurz vor
der Wahl eine 'wundersame' Erhohlung des Arbeitsmarktes.
> Dem Vorurteil Hartz IV Empfänger
> würden alles versaufen und verrauchen könnte man mit Gutscheinen,
> gerade für die Kinder abhelfen.
Nun ja - ich bin kein Hartz4 Empfänger, dafür Raucher und wenn ich
den Zahlen meines uralten Quicken Money glauben schenken darf, gebe
ich dafür 30-40 Euro im Monat aus. Nicht wenig Geld für einen Hartz4
Empfänger, aber auch nicht der Hauptteil.
> Ich weiß, dass mein Posting hier nicht mehrheitsfähig ist, aber
> gerade mit Bettina Winsemann diskutiere ich besonders gerne, weil wir
> im Bereich der Bürgerrechte / Netzfreiheiten etc. so übereinstimmen,
> es gibt also irgendwo eine gemeinsame Basis.
Ich denke, dass du Hartz4 nicht senken willst, wird hier durchaus von
der Mehrheit mitgetragen.
> Es gibt einen Spruch, der geht ungefähr so: "Wer mit 20 kein Linker
> ist, hat kein Herz, wer mit 40 noch Linker ist hat keinen Verstand."
Vielleicht ist eine gesunde Mischung zwischen Herz & Verstand der
richtige Weg. ;)
Gruss Demokratix :)