rooot_ schrieb am 15. Februar 2010 01:35
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> Viele lebten damals so, das war normal.
>
> Aus heutiger Sicht wäre das bitterste Armut.
>
> Jeder Leistungsverweigerer hat heute höhere Ansprüche an das Leben
> und erwartet, dass der Staat (also irgendwelche anderen) diese
> gefälligst erfüllt.
Nein, der Staat selbst hat einmal gesagt und das BVerfG hat dies
bestätigt, dass es in D eben für jeden Hilfebedürftigen ein
soziokulturelles Existenzminimum geben muss.
Das hat zum einen auch den Sinn, dass die innere Sicherheit erhalten
bleibt (hustel...), zum anderen ist es auch um dem Begriff
"Sozialstaat" zu zementieren.
Ebenso musst Du zugeben, dass der Staat auch höhere Ansprüche an
jeden Einzelnen stellt. Nur ein Beispiel: wenn Du in einem kleinen
Kaff wohnst, benötigt die Post schon einmal 2-3 Tage. In manchen
Orten kommt am Montag prinzipiell kein Postmensch. Die Ämter
_verlangen_ aber, dass du ihre Post erhältst und zwar schnell und
darauf reagierst, auch sollst du quasi permanent erreichbar sein, was
ein Telefon unerlässlich macht.
Auch sollst du passende Kleidung für Bewerbungsgespräche haben, du
sollst nett frisiert sein, falls du Akne usw. hast wird dir
angeraten, dich um Make-Up zu kümmern, das Schuhwerk muss ok sein, d
solltest nicht unbedingt 10km mit dem Rad unterwegs sein also ist
Geld für den ÖPNV unterlässlich bzw. das Auto.
Auch lässt dich der Staat ja nicht in Ruhe, selbst wenn du in
Deutschland einfach nur in einem Mickerhäuschen, das heruntergekommen
ist, leben willst. Es gibt zig Regelungen zu beachten, zig Gesetze
usw, was den Schornstein angeht, was die Leitungen angeht usw. usf -
all das kostet natürlich auch Geld. Ergo: selbst wenn du einfach nur
in deiner Hütte (Höhlen gibt es nicht wirklich viele mehr und im Wald
hausen usw. sehen viele gar nicht gerne) vor dich hin bibbern, ab und
zu ein Huhn kochen willst, siehst du dich schon mit vielem
konfrontiert, was der Staat von dir will.
Selbst in der Schule (!)( wird von den Kindern beispielsweise schon
verlangt, manches tagsüber "im Netz nachzuschlagen" usw - die
Anforderungen steigen also, somit natürlich auch das Niveau des
Lebens.
Da können jetzt Leute noch zehntausendmal den kilometerweit mit alten
Schuhen und Handschuhen aus alten Spüllappen gelatschten Opa
zitieren, der sich über einen alten Apfel freute und der mit zwei
Scheit Holz, einer Wärmflasche usw. auskam - die Zeiten ändern sich.
Opa würde dir heutzutagen wahrscheinlich auch den Vogel zeigen, wenn
du ihm sagst "Alter, Heizung etc. braucht man doch gar nicht zum
Leben, Wärmflasche reichte doch früher auch".
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> Viele lebten damals so, das war normal.
>
> Aus heutiger Sicht wäre das bitterste Armut.
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> Jeder Leistungsverweigerer hat heute höhere Ansprüche an das Leben
> und erwartet, dass der Staat (also irgendwelche anderen) diese
> gefälligst erfüllt.
Nein, der Staat selbst hat einmal gesagt und das BVerfG hat dies
bestätigt, dass es in D eben für jeden Hilfebedürftigen ein
soziokulturelles Existenzminimum geben muss.
Das hat zum einen auch den Sinn, dass die innere Sicherheit erhalten
bleibt (hustel...), zum anderen ist es auch um dem Begriff
"Sozialstaat" zu zementieren.
Ebenso musst Du zugeben, dass der Staat auch höhere Ansprüche an
jeden Einzelnen stellt. Nur ein Beispiel: wenn Du in einem kleinen
Kaff wohnst, benötigt die Post schon einmal 2-3 Tage. In manchen
Orten kommt am Montag prinzipiell kein Postmensch. Die Ämter
_verlangen_ aber, dass du ihre Post erhältst und zwar schnell und
darauf reagierst, auch sollst du quasi permanent erreichbar sein, was
ein Telefon unerlässlich macht.
Auch sollst du passende Kleidung für Bewerbungsgespräche haben, du
sollst nett frisiert sein, falls du Akne usw. hast wird dir
angeraten, dich um Make-Up zu kümmern, das Schuhwerk muss ok sein, d
solltest nicht unbedingt 10km mit dem Rad unterwegs sein also ist
Geld für den ÖPNV unterlässlich bzw. das Auto.
Auch lässt dich der Staat ja nicht in Ruhe, selbst wenn du in
Deutschland einfach nur in einem Mickerhäuschen, das heruntergekommen
ist, leben willst. Es gibt zig Regelungen zu beachten, zig Gesetze
usw, was den Schornstein angeht, was die Leitungen angeht usw. usf -
all das kostet natürlich auch Geld. Ergo: selbst wenn du einfach nur
in deiner Hütte (Höhlen gibt es nicht wirklich viele mehr und im Wald
hausen usw. sehen viele gar nicht gerne) vor dich hin bibbern, ab und
zu ein Huhn kochen willst, siehst du dich schon mit vielem
konfrontiert, was der Staat von dir will.
Selbst in der Schule (!)( wird von den Kindern beispielsweise schon
verlangt, manches tagsüber "im Netz nachzuschlagen" usw - die
Anforderungen steigen also, somit natürlich auch das Niveau des
Lebens.
Da können jetzt Leute noch zehntausendmal den kilometerweit mit alten
Schuhen und Handschuhen aus alten Spüllappen gelatschten Opa
zitieren, der sich über einen alten Apfel freute und der mit zwei
Scheit Holz, einer Wärmflasche usw. auskam - die Zeiten ändern sich.
Opa würde dir heutzutagen wahrscheinlich auch den Vogel zeigen, wenn
du ihm sagst "Alter, Heizung etc. braucht man doch gar nicht zum
Leben, Wärmflasche reichte doch früher auch".