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  • Twister2009

mehr als 1000 Beiträge seit 16.01.2009

Re: Niedriglohnarbeiten ...

TecDoc schrieb am 14. Februar 2010 20:59

> Wie kommst du darauf, daß sie "lässig" mehr zahlen könnten? - Reich
> wird der Chef von solchen Läden doch nur dadurch, daß er an jedem
> seinen vielen Angestellten pro Nase nur wenig verdient.
> Lohnerhöhungen auf breiter Front würden sich auf die Hotelpreise
> niederschlagen.
Die gerade bei den großen Ketten durchaus noch finanzierbar wären.

.
> Wenn du die Niedriglohnarbeiten merklich teurer machst, dann lohnt
> sich auf enmal sehr viel Technik. Und viele (nicht alle) dieser Jobs
> werden definitv verschwinden.

Ja. Das stimmt. Nur: was dann? Wie gehen wir dann mit diesen Leuten
um, die nur für diese Jobs geeignet sind?#

> Anders gesagt: Die "Gegenleistung" besteht darin, nachzuweisen, daß
> man von Hartz4 wieder wegkommen will.

Tja, nur wenn ich jetzt deine Automationsidee ansprechen darf:
wie soll man das noch können, wenn nun einmal für viele nichts mehr
da ist außer auf abstruse Weise quersubventionierte Jobs?

> > Und die Gegenleistung ist:
> > du lässt uns nicht verrecken und wir lassen dich dafür leben.

> Vorsicht, Hartz4ler sind immer noch in der Minderheit, wer da wen
> "leben lässt", wäre dann noch die Frage.

HartzIver sind in der Minderheit, ja. Aber: gerade auch Niedriglöhner
sitzen zunehmend in wichtigen Bereichen des Lebens. Was nutzt dem
Herren in der gesicherten Villa der zwar teuer bezahlte Wachschutz
etc, wenn um ihn herum die Unzufriedenen sitzen? Außer hermethischer
Abschottung fällt mir da nicht mehr viel ein - denn auch in den
Supermärkten, in den Küchen, den Telefongesellschaften usw. sitzen
zunehmend niedrig bezahlte Kräfte.

Ich meine - schau dir mal z.B. die Posse um den Polizeikongress an.
'Da sitzen also teilweise gutverdienende Herren und haben Sorge, dass
ein "Hacker" ihnen nachspionieren kann. Wenn jetzt z.B. die Anzahl
derjenigen wächst, die unzufrieden sind, wenig verdienen etc, wieso
sollten die nicht wie in "Fight Club" auch ihre subversiven
Möglichkeiten nutzen? Wer putzt denn (noch) und kauft ein, wer kocht
und schreibt teilweise noch die Korrespondenz? Wer bügelt und wäscht?
Wer sitzt für die Telefongesellschaft an Platz X und versucht die
Verträge zu verticken, zu einem Hungerlohn usw?

Wenn ich mir jetzt überlege, dass all diese Unzufriedenen und
"Unterbezahlten" anfangen, die Firmengeheimnisse zu entwenden, zu
veröffentlichen oder zu verkaufen, wenn jeder Politiker noch mehr
Sorge haben muss, dass der geringverdienende Koch das Essen
vermurkst/vergiftet usw - dann denke ich, dass es reicht um
letztendlich in Richtung Klapperschlange zu driften.

Denn wenn du nach und nach mehr Leute hast, die nichts mehr zu
verlieren haben und die an den kleinen aber wichtigen Eckchen leben -
dann nutzt es dir auch nichts, dass deine Ecke groß ist. Mich wundert
manchmal, dass in der Richtung noch nicht mehr passiert (ist)

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