Sehen wir doch gerade in der Ukraine.
Da haben die Russen ihre Truppenkonzentrationen auf ihrer Seite der Grenze aufgebaut, wo die Ukraine wegen der westlichen Restriktionen nicht zuschlagen konnte, und dann haben die Russen eben doch die Front länger gemacht und sind an einer Stelle einmarschiert. Und die Ukraine war gezwungen, eigenes Gelände zu bombardieren, um diesen Angriff zurückzuschlagen, d.h. Russland hat damit selbst jetzt, wo sie sich wieder zurückziehen mussten, erhebliche Erfolge erzielt.
Es geht noch weiter.
Der Verteidiger muss in der Lage sein, den Angreifer an der Produktions von Militärmaterial zu behindern.
Also braucht es die Fähigkeit für Langstreckenangriffe.
Der Verteidiger muss erobertes eigenes Terrain zurückerobern können.
Also braucht es auch Angriffsstreitkräfte, sonst kann der Aggressor einen Kleinkrieg nach dem anderen vom Zaun brechen und den Verteidiger nach und nach auffressen.
Aber es ist auch nicht nötig, auf Offensivwaffen zu verzichten, um eine Armee zu einer Defensivarmee zu machen.
Es muss nur zuwenig sein, um das Gebiet des Aggressors besetzt zu halten, und schon ist das keine Offensivarmee mehr.
Grad gegen einen Flächenstaat wie Russland ist das problemlos zu machen.
Und, lieber Herr Moegling: Die Ukraine will ja auch in erster Linie Defensivwaffen. Vor allem Flugabwehr.
Und sie macht den Defensivcharakter auch politisch völlig klar. Ebenso wie alle anderen Beteiligten: Es wird keine Angriffe auf international anerkanntes russisches Staatsgebiet geben, es gibt da eine klare Grenze.
Was denn noch?