Die in der zivilen Warenproduktion erwirtschafteten Kapitalerträge lassen sich nicht mehr effektiv in der Zivilwirtschaft reinvestieren - die Überakkumulation an Kapital sorgt für permanente Instabilität der Finanzwirtschaft. Einzig möglicher Ausweg ist, das Kapital in die Rüstungsindustrie zu investieren - deren Produkte in einem Krieg zügig verbraucht werden. Anschließend besteht dann wieder genug Kapitalbedarf auf dem zivilen Markt, um alles wieder aufzubauen, was im Krieg zerstört wurde. Mir erscheint es unsinnig über Frieden zu reden, solange dieses Konzept das einzige ist, was politisch durchsetzbar ist.
Die Verschiedenheit der Menschen im Aussehen, Kultur, Glauben, Staatszugehörigkeit etc. ist noch nie die Ursache für Krieg gewesen - sie ist immer nur das Werkzeug zur Spaltung der Menschen in gegeneinander aufzuhetzende Gruppen, die dann in einen Krieg gegeneinander geführt werden. Wir werden angegriffen, wir müssen unsere Freiheit verteidigen, unsere Werte, unser Land etc. - alles nur Kunstgriffe der Rhetorik, um Menschen einen Krieg schmackhaft zu machen, bei denen ihr höchster Gewinn sein wird, dass sie nicht alles verlieren.
Krieg ist keine Folge von bösen Menschen - Krieg ist die Folge von Fehlern im ökonomischen System. Eine wissenschaftlich fundierte Diskussion findet allerdings leider nicht statt, da die Linken noch immer an den Marxismus in allen seinen Spielformen glauben, und die Rechten an den Neoliberalismus, die Mitte an die "soziale Marktwirtschaft" - und Schuld daran, dass keines dieser Systeme dauerhaft funktioniert, sind immer die Anderen. Wissenschaft geht anders!