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  • Obersinn

120 Beiträge seit 04.10.2016

Die Wurzel des Übels

Gegen Ende des Artikels heißt es:

Erstens: Koordinierter Ausbau der militärischen Verteidigungsfähigkeit der EU, der NATO sowie der Ukraine mit Augenmaß, um ein weiteres militärisches Vordringen der Russischen Föderation zu verhindern – auch eventuell über die Ukraine hinaus;

Wer Frieden will, muss sich zunächst anschauen, wie es zum Krieg gekommen ist. Krieg ist kein Naturereignis, sondern das Ergebnis politischer Entscheidungen.

Eine der wesentlichen Ursachen des derzeitigen Krieges in der Ukraine und des künftigen Krieges gegen China ist das Bestreben der USA einzige Weltmacht zu bleiben und jeden potentiellen Konkurrenten mit allen, wirklich allen politischen, ökonomischen und militärischen Mitteln zu bekämpfen. So heißt es in der Wolfowitz-Doktrin:

„Unser erstes Ziel ist, das Wiederauftreten eines neuen Rivalen auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetunion oder woanders zu verhindern, der eine Gefahr […] darstellt, wie es einst die Sowjetunion getan hat. Dies ist eine der neuen regionalen Verteidigungsstrategie zugrunde liegende Berücksichtigung, die alles erfordert um eine feindliche Macht daran zu hindern eine Region zu dominieren, deren Ressourcen unter konsolidierter Kontrolle ausreichen würden, eine Weltmacht entstehen zu lassen.

So lange das so bleibt, so lange sitzt die Welt auf einem Pulverfass.

Und zu dem Bestreben Russlands sich die gesamte Ukraine einzuverlaiben oder die NATO anzugreifen, hier ein O-Ton von Putin:

„Wenn wir die Militärausgaben betrachten: Nehmen wir die Militärausgaben für 2022, … nehmen wir Daten des Stockholmer Friedensinstituts, …: Die USA haben 3,5 Prozent des BIP für Verteidigung ausgegeben, Russland vier Prozent. … Aber wie groß ist der Unterschied in absoluten Zahlen? Im Jahr 2022 haben die USA, wenn ich mich richtig erinnere, 811 Milliarden Dollar ausgegeben und Russland 72 Milliarden Dollar. 72 und 811, der Unterschied ist deutlich, mehr als das Zehnfache. Auf die USA entfallen etwa 40 Prozent der weltweiten Verteidigungsausgaben, …. Und auf Russland entfallen 3,5 Prozent. Werden wir etwa, wenn man dieses Verhältnis anschaut, in einen Krieg mit der NATO ziehen? Das ist doch Unsinn. Außerdem, was machen wir jetzt in der Militäroperation? Wir verteidigen unser Volk, das in unseren historischen Territorien lebt. Hätten wir nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, völlig neue Sicherheitsbeziehungen in Europa aufgebaut, wie es Russland vorgeschlagen hat, wäre nichts von dem, was wir heute sehen, geschehen. Hätten sie einfach unsere Sicherheitsinteressen berücksichtigt, über die wir Jahr für Jahr, im Grunde Jahrzehnt für Jahrzehnt gesprochen haben. Sie haben sie einfach ignoriert. Sie sind bis an unsere Grenzen gekommen. Sind wir an die Grenzen der Länder vorgedrungen, die damals zum NATO-Blocks gehörten? Wir nicht. Sie sind zu uns gekommen. Sind wir über den Ozean an die Grenzen der USA gegangen? Nein, sie sind zu uns gekommen, ganz dicht. Und was machen wir? Wir schützen nur unser Volk in unseren historischen Territorien. Die Behauptung, wir würden nach der Ukraine Europa angreifen, ist also völliger Unsinn.“
Wladimir Putin beim Besuch des 344. Staatlichen Zentrums für Kampfeinsatz und Umschulung von Flugpersonal (Heeresfliegerpersonal) des russischen Verteidigungsministeriums.

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