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  • Pearphidae

mehr als 1000 Beiträge seit 14.11.2021

Re: ihm berechtigterweise verwehrt?

kid1212 schrieb am 21.07.2024 18:38:

Pearphidae schrieb am 21.07.2024 18:30:

Prof. Dr. Klaus Moegling schrieb am 21.07.2024 16:15:

Hätte man von Seiten der NATO die Drohungen des russischen Präsidenten – auch wenn sie völkerrechtlich nicht legitimiert sind – ernster nehmen und die Konsequenzen in Verhandlungen mit Russland ausloten müssen, um das Leben von Hunderttausenden junger Menschen zu retten und das ganze Kriegsleid sowie die Zerstörung von Infrastruktur und Umwelt zu verhindern? Ist die NATO-Zusage für die Ukraine die Eskalation hin zu einem Nuklearkrieg wert? Hätte man sich nicht auf den zukünftigen EU-Beitritt einer sich entwickelnden Ukraine bei einem Verzicht auf die NATO-Mitgliedschaft konzentrieren sollen?

Ja, man hätte Putins kaprizöse Kapriolen ernster nehmen müssen, allerdings dahingehend sich gegen einen übergeschnappten Größenwahnsinnigen zu wappnen. Sein Ziel war immer, Russland solle als auf gleicher Stufe mit den USA stehend gelten.

Dies wurde ihm berechtigterweise verwehrt. Sicherlich ist auch in den USA nicht alles Gold was glänzt, aber Russland fehlt es eben in allen Bereichen hinten und vorne. Da sind Indien und China schon viel weiter voran geschritten und doch auch noch immer weit davon entfernt, den USA das Wasser reichen zu können. Macht durch Gewalt und Druck aufzubauen kostet schon immens viel Energie. Sie auf diese Weise weiter aufrecht zu erhalten ist extrem teuer.

Es geht viel leichter und ist bedeutend billiger, Bündnisse mit gleichberechtigten Partner einzugehen, die fair miteinander umgehen. Das ist das "Geheimrezept", das die EU stark werden ließ. Wie mächtig sie tatsächlich ist, war nicht einmal den Mitgliedern selbst klar. So allmählich dämmert es ihnen und mit diesem neuen Selbstbewusstsein wird Westeuropa mit seinen weiteren Bündnispartnern die Ukraine unterstützen und Russland die Stirn bieten.

Putin hatte die Zeichen der Zeit ignoriert. Jetzt wird ihn das Leben bestrafen. Und wir sollten nie wieder Nachsicht mit irrationalen Staaten bzw. deren Machthabern üben. Hätte die EU schon damals beim Übergriff Russlands auf Georgien richtig reagiert, dann hätten wir schon damals die Weltmarktpreise beeinflussen und viel billigeres Gas beziehen können, als es mit den Verträgen mit Russland der Fall war. Und statt der Pipeline wäre eben gleich in LNG-Terminals investiert worden. Putin wäre dann nicht auf die Idee gekommen, Gaskunden dahingehen erpressen zu wollen, seinen geopolitischen Interessen zustimmen zu sollen.

Dann wäre das mit der Ukraine gar nicht passiert. Weder 2014 noch 2022 - völlig egal, ob die in die EU oder NATO gegangen wäre oder nicht.

Ja, so ist es in der dekadenten westlichen Sichtweise. Russland gehört an den Katzentisch, Gleichberechtigung, Interessenausgleich? So weit kommt es noch und überhaupt!

Der dekadenten russischen Sichtweise ist es natürlich ein Dorn im Auge, dass ein Land es sich nicht gefallen lassen will, die russischen Sichtweisen gewaltsam indoktriniert zu bekommen.

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