Hofreiter versteckt sich hinter seinem Scheinwissen und seiner Scheinmoral!
Es hätte doch in der deutschen Politik- und Medienlandschaft bekannt sein sollen, dass der Wahrheitsgehalt der Aussagen dieses ukrainischen Ex-Botschafters Melnyk mit Vorsicht zu genießen waren und immer noch sind! Das ist vorsichtig, höflich und diplomatisch ausgedrückt - eine Ausdrucksweise, die Melnyk offensichtlich fremd ist.
Dass Hofreiter - der übrigens noch vor wenigen Jahren gegen eine Aufrüstung der Bundeswehr und noch vor einem Jahr gegen Waffenlieferungen in die Ukraine war - sich nun quasi im Schulterschluss mit Melnyk zum - unerfahrenen - Militärexperten aufgeschwungen hat - hat er überhaupt gedient? -, war und ist immer noch abenteuerlich. In dieser Hinsicht hat er sich Anfang Juni 2022 wie folgt erklärt: bevor er mit seiner Wandlung vom Anti-Waffen-Saulus zum Waffen-Paulus an die Öffentlichkeit gegangen sei, habe er sich - gewissermaßen als kleiner Freak - umfangreich kundig gemacht! Hätte er das vor seinem Meinungsumschwung getan, wäre dieser womöglich anders ausgefallen! Auf mich wirkte Hofreiter hier überheblich und an grandioser Selbstüberschätzung leidend.
Er, der seinerzeit ultimativ ein sofortiges Energieembargo gegen Russland forderte - einen dadurch verursachten Großschaden der deutschen Wirtschaft und einen Einbruch des Wohlstands der Deutschen wollte er nicht erkennen
-,er, der ultimativ die sofortige Lieferung Deutschlands von schweren Waffen an die Ukraine forderte - das Risiko einer dadurch verursachten Ausweitung des Krieges auf NATO-Gebiet erkannte er nicht -,
dieser irrlichterte zwischendurch durch die überraschende These, dass das Verweigern schwerer Waffen den Krieg verlängert und damit das Risiko eines dritten Weltkrieges erhöht!
Ähnlich hatten einschlägige Kriegstreiber aus den USA noch vor Kriegsausbruch argumentiert:
Wer keine Waffen liefert, ist für den Krieg!?
Wer langsam bzw. zögerlich Waffen liefert, bremst! Ja, wen oder was bremst er denn? Den Krieg oder den Frieden?
Wer Waffen liefert, ist gegen den Krieg und für den Frieden!?
Eine gegenteilige Wirkungskette scheint außerhalb der Vorstellungswelt dieser Irrlichter zu sein!
Selbst am 100., wie am 200. Kriegstag wie auch heute noch forderte und fordert Hofreiter in schönem Einvernehmen mit der Waffen-Jean-d’Arc der FDP, Strack-Zimmermann, und der Union immer noch mehr Tempo bei den Waffenlieferungen!
Kurz vor dem 200. Kriegstag bekräftigt Hofreiter sein militaristisches Einvernehmen mit Strack-Zimmermann und forderte ultimativ Leopard-II-Panzer, auch wenn sich die Bundeswehr damit weiter entblößt hätte: bedingt abwehrbereit!
Und auch am 233. Kriegstag liess Hofreiter den Kanzler durch die Medien ausrichten, er möge schleunigst Kampfpanzer in die Ukraine schicken - wie man halt in Koalitionsregierungen so miteinander kommuniziert!
Ist diesem Hofreiter die tägliche Zahl der Toten, der tägliche Umfang an Zerstörungen noch zu gering?
Verträgt seine olivgrüne Neo-Gesinnung noch mehr Tote, noch mehr und noch schnellere Zerstörung?
Weiß er, was er da tut? Und wofür er das tut? Unterliegt er einer fundamentalen Selbsttäuschung? Oder wollte er sich nur auf dem grünen Parteitag ein paar Fleisspunkte abholen? Wenn das nur mal nicht die verdienten sauren Drops werden!
Bisher hatte ich Hofreiter für einen intelligenten und vernünftigen Politiker gehalten. Jetzt kommen mir große Zweifel!
Dass er den Marketing-Abteilungen von Rüstungsfirmen sowie dem ukrainischen Ex-Botschafter mehr Vertrauen entgegenbrachte und immer noch bringt als seiner Ampelkoalition, zeugt von wenig Professionalität.
Während Hofreiter ursprünglich die sofortige Lieferung schwerer Waffen forderte - die Ukraine muß sich jetzt verteidigen -, kritisiert er bei dem „Ringtausch“ von schweren Waffen zwischen Deutschland und Polen, Tschechien, Slowenien, Griechenland, dass diese altsowjetischen Waffen ja nicht längerfristig eingesetzt werden könnten! Beklagt aber gleichzeitig Kanzler Scholz anklagend, dass die direkte Lieferung deutscher Waffen wie z.B. des Marder oder von Panzerhaubitzen viel zu lange dauert! Obwohl er doch auch wissen müßte, dass
erstens - entsprechend des Ausrüstungsstandes der Bundeswehr - "nicht einsatzbereit" - nur wenig geeignetes Material verfügbar ist, das z.T. erst noch aufbereitet werden muss,
zweitens für ein Teil des Materials eine Einweisung erforderlich ist.
Dass Hofreiter in dieser schwierigen Situation noch dazu dem Kanzler und der Ampelregierung in den Rücken fällt, zeugt nicht von staatspolitischer Verantwortung!
Es ist immer das alte, durchsichtige Spiel: Immer schwerere Waffen immer schneller liefern, damit der Krieg schnell beendet wird, aber gleichzeitig Waffenlieferungen kritisieren, die nur für den kurzfristigen Moment, aber nicht auf Dauer taugen! In Wahrheit nehmen diese Waffentrommler einen möglichs langen Krieg in Kauf!
Sollte Hofreiter den Triumph einer guten Gesinnung über die Gesetze des Verstandes anstreben wollen, dann zeugt das eben nicht von Klugheit.In Anbetracht des Übermaßes an Kriegs-, militärischem Sieg- und Niederlage- sowie an Waffen-Rhetorik vermisse ich die Friedensrhetorik! Stattdessen malte Hofreiter im Verbund mit Strack-Zimmermann Moldau als nächstes Kriegsziel von Putin an die Wand - um was genau zu erreichen? Das aktuelle Kriegsziel des Westens auf einen Vernichtungskrieg gegen Putins Russland umzudeuten?
Wie Recht die grüne Spitze doch hatte, Hofreiter kein Ministeramt anzuvertrauen!
Lasst die Emotion nicht die Vernunft vor sich her treiben, sondern wägt sorgfältig ab! Auch wenn das Abwägen etwas Zeit braucht!