elChoclo schrieb am 23.09.2024 12:46:
In ihrer Geschichte gab es ja schon einige 'Abspaltungen' der SPD, USPD, Grüne, WASG, die dann mit der PDS zu heutigen Linken wurden. Hiervon hat sich jüngst wiederum das BSW abgespalten.
Ja, stimmt. Irgendwie ist das tatsächlich so etwas wie eine sozialdemokratische Tradition, diese Absplittrei.
Was allen diesen Kind- & Enkelparteien gemeinsam ist: wenn sie über einen längeren Zeitraum existierten rückten sie immer mehr von einer sozialdemokratischen Politik ab.
Und verschwanden von der Bildfläche.
Das Besondere heutzutage ist: selbst die Sozialdemokraten haben sich von sozialdemokratischer Politik abgewendet. Ich denke, noch haben sie eine Chance, das zu korrigieren. Bevor sie auch von der Bildfläche verschwinden.
Vielleicht klappt es ja diesmal mit dem jüngsten Sproß.
Das wird sich zeigen müssen. Im Moment habe ich da so meine Zweifel - diese starke Fixierung auf eine einzige Persönlichkeit mag eine gewisse Zeit lang funktionieren, aber auf längere Sicht muss da mehr kommen.
Die restriktive Mitgliederauswahl scheint jedenfalls eine Lehre aus der Geschichte der anderen Abspaltungen zu sein und diesmal eine Unterwanderung zu verhindern, imho ein wichtiger Ansatz.
Zweifellos. Auch wenn ich persönlich dazu neige, dieses Vorgehen eher als eine Lehre aus dem, was mit der AfD passiert ist. Das, was da heute geschieht, hat ja mit dem, was sich die ursprünglichen Parteigründer vor 11 Jahren ausgedacht haben, nicht mehr so ganz furchtbar viel zu tun.
Inhaltlich verorte ich das BSW auf vielen Positionen der SPD aus der Brandt-Schmidt-Ära. Verschiedene unwoke Äußerungen könnten gut von 'Schmidt Schnauze' stammen.
Ja. Sie besetzen endlich(!) mal wieder die linke Seite des politischen Spielfeldes. Es hat ja wirklich lang genug unbeachtet vor sich hin vegetieren müssen.
Worauf ich wirklich sehr gespannt bin ist, wie sich die SPD in den nächsten Monaten aufstellen wird.