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  • Hintergrundrauschen

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Schwierig

flare----* schrieb am 20. Juli 2006 22:01


> > Kannst du mir bitte erklären, warum eine Erhöhung der Temperatur eine
> > Erhöhung der CO2-Konzentration ergeben sollte?

> Ohne die Argumente der Vorposter zu teilen oder abzustreiten, aber
> der Punkt ist einfach geklärt: Höhere Atmungsraten.

Zugegeben, es war gemein von mir, das zu fragen, denn ich wusste,
dass dies die Antwort sein würde, hätte sie mir aber vom Vorposter
gewünscht ;)

Ich glaube allerdings nicht, dass sie richtig ist. Das ist nämlich
äußerst kompliziert. Es steigen nicht nur die Atmungsraten, sondern
die Enzymaktivitäten generell, wobei jedes Enzym seinen eigenen Q10
Wert hat (Q10 = Enyzmaktivität = Aktivität bei Temp. X + 10°C/
Aktivität bei Temp. X)

Die Photosynthese-Aktivität steigt ungefähr gleichermaßen und damit
die CO2-Senke. Bezieht man dies auf die Biomassen, so machen die
pflanzlichen Organismen weit über 90% dieser auf unserem Planeten
aus. Insbesondere das Phytoplankton der Meere ist hier wichtig und
die Wachstumsraten, sowie Photosyntheseaktivitäten dieser nehmen
ebenfalls mit den Temperaturen zu.

Schwierig einzuschätzen ist der Anteil der Bakterien, welche CO2
ausscheiden, da schon der gesamtanteil der Bakterien überhaupt sehr
unterschiedlich eingeschätzt wird und schwer zu bestimmen ist.

Auf der terrestrischen Seite ist das Problem ja auch, das CO2-Senken
vernichtet werden, und das in hohem Maße durch Brandrodung, was
wiederum eine CO2-Emission darstellt. Und das nicht zu knapp. Die
Brandrodung der Torfwälder in Indonesien (Bei dem bis zu 2m
Torfschicht (Torf ist die Vorstufe zu Kohle) mit abbrennen) machte
1998 um die 40% des der weltweiten CO2-Gesamtemissionen aus.

> Der Punkt ist aber, ob die höhere CO2-Konzentration nur Ausdruck
> unseres Energieverbrauchs ist, und mit dem Klima sehr wenig zu tun
> hat. Da hat der Vorposter schon recht. Aerosole, Wasser und andere
> Gase könnten entscheidender für den Treibhauseffekt sein.

Das ist ebenfalls ein Punkt. Allerdings kann man nicht sagen, das CO2
sehr wenig damit zu tun hat. Der Anteil an Wasserdampf welcher von
der Atmosphäre aufgenommen werden kann, ist ja Temperaturabhängig.
Der Außstoß an Wasserdampf kann die Atmosphäre nicht über die
Sättigung hinaus erhöhen. Erst eine erhöhte Temperatur macht das
möglich. Methan spielt ebenfalls eine Rolle. Die Landwirtschaft trägt
dazu bei und eine noch ganz andere Dynamik ist ebenfalls nicht zu
unterschätzen. Höhere Temperaturen tauen Permafrostböden, in denen
Methanogene Bakterien nun in höherem Maße aktiv sind. Das ganze ist
eben ein hochdynamischer Prozess, in dem anfängliche "kleinere"
Auslenkungen das Gleichgewicht dermaßen stören, dass sich die Spirale
nach oben treibt.
Feinstaub erniedrigt über Industriestaaten den Lichteinfall um 10%
und deckelt damit erstmal die globale Erwärmung. (siehe BBC Bericht
dazu)

HR


> Was bedeuten würde, dass alle unsere Maßnahmen für die Katz sind,
> während der Globus munter weiter kollabiert.

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