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  • flare----*

mehr als 1000 Beiträge seit 08.12.2004

Vorsicht!!


> Ich glaube allerdings nicht, dass sie richtig ist. Das ist nämlich
> äußerst kompliziert. Es steigen nicht nur die Atmungsraten, sondern
> die Enzymaktivitäten generell, wobei jedes Enzym seinen eigenen Q10
> Wert hat (Q10 = Enyzmaktivität = Aktivität bei Temp. X + 10°C/
> Aktivität bei Temp. X)

Alle diese Enzymaktivitäten benötigen Energie und setzen damit CO2
frei.

> Die Photosynthese-Aktivität steigt ungefähr gleichermaßen und damit
> die CO2-Senke. Bezieht man dies auf die Biomassen, so machen die
> pflanzlichen Organismen weit über 90% dieser auf unserem Planeten
> aus. Insbesondere das Phytoplankton der Meere ist hier wichtig und
> die Wachstumsraten, sowie Photosyntheseaktivitäten dieser nehmen
> ebenfalls mit den Temperaturen zu.

Vorsicht!!!!! Die Atmung steigt wesentlich stärker als die
CO2-Fixierung, die einen wesentlich geringeren Q10 hat; das steht in
jedem Botanik-Lehrbuch! Das ist der Grund dafür, dass viele Pflanzen
bei hohen Temperaturen nicht mehr existieren können. Ihr
Temperaturoptimum ist weit überschritten. Das wird viel zu selten
beachtet in diesen Bilanz-Modellen.

...

> > Der Punkt ist aber, ob die höhere CO2-Konzentration nur Ausdruck
> > unseres Energieverbrauchs ist, und mit dem Klima sehr wenig zu tun
> > hat. Da hat der Vorposter schon recht. Aerosole, Wasser und andere
> > Gase könnten entscheidender für den Treibhauseffekt sein.

> Das ist ebenfalls ein Punkt. Allerdings kann man nicht sagen, das CO2
> sehr wenig damit zu tun hat.

Aber genau dafür fehlt der Beweis. Die Temperaturerhöhung ist
inzwischen zigmal belegt, der CO2-Anstieg auch. Aber der Zusammenhang
nicht. Es geht immerhin um Milliardenbeträge, die unter Umständen
völlig an der falschen Stelle investiert werden. Mit vielleicht
katastrophalen Folgen.

> Der Anteil an Wasserdampf welcher von
> der Atmosphäre aufgenommen werden kann, ist ja Temperaturabhängig.
> Der Außstoß an Wasserdampf kann die Atmosphäre nicht über die
> Sättigung hinaus erhöhen.

Die Atmosphaere ist aber natürlich nicht gesättigt, insofern kann
eine höhere Wasserdampfkonzentration sehr wohl einen gewaltigen
Treibhauseffekt erzeugen.

Erst eine erhöhte Temperatur macht das
> möglich. Methan spielt ebenfalls eine Rolle. Die Landwirtschaft trägt
> dazu bei und eine noch ganz andere Dynamik ist ebenfalls nicht zu
> unterschätzen. Höhere Temperaturen tauen Permafrostböden, in denen
> Methanogene Bakterien nun in höherem Maße aktiv sind. Das ganze ist
> eben ein hochdynamischer Prozess, in dem anfängliche "kleinere"
> Auslenkungen das Gleichgewicht dermaßen stören, dass sich die Spirale
> nach oben treibt.

Sicher, der Punkt ist nur, ob und wie man dagegen ansteuert. Meine
Befürchtung ist eben nur, dass man sinnlose Maßnahmen ergreift.
Wieviel Methan-Freisetzung hätte sich für dasselbe Geld anstatt des
CO2-Ausstoßes verhindern lassen? Dieser Frage müssen sich
Wissenschaftler und Politiker stellen. Und letztendlich auch die
Konsequenzen verantworten. In der realen Welt stehen eben nur
begrenzte Finanzmittel zur Verfügung, und die sollten sinnvoll
eingesetzt werden.

> Feinstaub erniedrigt über Industriestaaten den Lichteinfall um 10%
> und deckelt damit erstmal die globale Erwärmung. (siehe BBC Bericht
> dazu)

Ok, siehe Vulkanausbrüche. Allerdings bedeutet lokal weniger
sichtbares Licht und Abkühlung am Boden noch lange nicht, dass die
Atmosphäre nicht doch weiter aufgeheizt wird und die Erde insgesamt
mehr Energie aufnimmt. Die Abstrahlung wird ja genauso vermindert,
siehe bewölkte Nächte. Das hängt ja vielleicht auch sehr von der Art
der Aerosole ab.

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