Rita Bischof in Georges Bataille „Die psychologische Struktur des Faschismus/Die Souveränität“ S.106/107
Ursprünglich aber partizipierten alle Menschen an der Souveränität. Jeder trug den Gegensatz von Herr und Knecht (s. Hegels Herr-Knecht-Dialektik) in sich. Insofern
er gezwungen war zu arbeiten, musste er auf seine Souveränität, den Genuss des
Augenblicks verzichten. Gleichzeitig aber jeder auch derjenige, dem die nützliche Arbeit diente, d.h. der Mensch war noch nicht von den Produkten seiner Arbeit, vom
Genuss getrennt. Er arbeitete letztlich für sich.“
Genuss ohne Schuldgefühl ist der Lebenszweck, Arbeit nur ein Mittel dazu.
Da haben sich früh die Priester reingedrängt. Sie waren es die den Menschen Angst gemacht haben. Sie vermittelten zwischen der Arbeit und dem Genuss, der Arbeit der Knechte und ihrem Genuss und behaupteten dreist, wer ihnen nicht dient, verspielt seinen Platz im angeblichen Himmelreich.Dabei ist der „strafende Gott“ ihr Konstrukt.
Mit diesem Schritt beginnt alles Elend, die ganze Ausbeutung durch Priester, ihren heutigen Nachfolgern, den Politikern und den Wirtschafts“eliten“. Und sie haben die Menschen mit diesem Taschenspielertrick fest im Griff. Noch immer schauen die Menschen auf zu den „Eliten“, auch zum Personal der Yellow Press, den Promis, den Stars, den Nachfolgern der Götter, Sterne am Himmel.
Erst wenn wir es wagen, unsere Souveränität bewusst zu leben, verschwindet der Spuk. Kein „strafender Gott“ mehr, kein „Bange-machen“.
Allerdings ein wahrhaft großer Schritt.