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  • umbhaki

mehr als 1000 Beiträge seit 29.01.2012

So steil ist die These gar nicht

Es war in verschiedenen – auch westlichen – Medien zu lesen, dass die Verhandlungen, die zwischen Ukraine und Russland in Istanbul Ende März geführt wurden, kurz vor einem erfolgreichen Abschluss standen.

Unter anderem wurde ein Selenskyj-Berater (war es Arestowich? Weiß ich jetzt nicht mehr aus dem Gedächtnis) zitiert, der damals das „Ende der Kampfhandlungen in zwei bis drei Wochen“ in Aussicht stellte.

Am Tag nach diesem Verhandlungsergebnis legte die Ukraine ein „Verhandlungsprotokoll“ vor, das verschiedenen ausgehandelte Punkte anders darstellte oder gar nicht mehr enthielt als vereinbart. Das haben dann die Russen nicht akzeptiert.

Da ist offenkundig in der Nacht zwischen Verhandlungsende und Protokollvorlage irgend etwas passiert, das die Position der Ukrainer beeinflusst hat.

Schon vor den Verhandlungen wurde die Ukraine von anglo-amerikanischer Seite in Gestalt eines bekannten Londoner Partylöwen aufgefordert, möglichst unannehmbare Forderungen zu stellen. Es spricht viel dafür, dass dieser Löwe oder sein schläfriger Chef in Übersee (bzw. dessen Handlungsbevollmächtigte(n) („fuck the EU“ und so) in besagter Nacht noch mal dringend telefoniert haben.

Allgemein üblich ist das nämlich nicht, dass man in ein Verhandlungsprotokoll etwas anderes hineinschreibt als das, was bei den Verhandlungen herauskam.

Gleichzeitig wurden die nächsten massiven Waffenlieferungen in Aussicht gestellt. Und dann die nächsten, und dann die nächsten …

Nach Istanbul hat es keine Verhandlungen mehr gegeben, alle danach angestrebten Gespräche scheiterten bereits vor dem Zustandekommen. Das ist ja auch logisch, denn von westlicher Seite ist von Verhandlungen doch gar nicht mehr die Rede, sondern davon, dass „die Ukraine siegen muss“ oder wahlweise „nicht verlieren darf“ bzw. „Russland verlieren muss“ oder „ruiniert werden muss“.

Ob Selenskyj noch verhandeln will, weiß ich nicht. Fest steht aber doch, dass er es gar nicht mehr darf.

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