Welche europäische Firma nun wie zahlt, wird in der EU absichtsvoll verschwiegen. Vor etwa zwei Wochen geistert eine Meldung durch die Medien, die EU-Kommission habe nun doch die Erlaubnis erteilt, die russischen Vorgaben zu erfüllen. Man kann also davon ausgehen, dass das teils auch getan wird.
Die russischen Vorgaben selbst sind eine naheliegende Reaktion auf den Wirtschaftskrieg. Die Weiterführung der gewohnten Zahlungsmodalitäten bedeutete in der Praxis, das Gas zu verschenken, weil Russland unter den aktuellen Bedingungen nicht an das gezahlte Geld herankommt. Das hat Putin auch deutlich genug ausgeführt.
Petkov weiss das und setzt sein Land dennoch mutwillig einer schwierigen Situation aus, wohl um den Stein , den er im u.s.-amerikanischen Brett hat, nicht zu gefährden. Das von Stier angestimmte Wehklagen über die Abhängigkeit Bulgariens von Russland wirkt hilflos, ein Ablenkungsmanöver, es ist nun mal so wie es ist.
Zudem ist es nicht nur in Bulgarien so. In früheren Kommentaren zu Artikeln, in denen die Nutzung fossiler Brennstoffe problematisiert wird, habe ich mehrmals allgemein auf diesen Aspekt hingewiesen, der einen weiteren Pluspunkt für die Nutzung regenerativer Energiequellen konstituiert. Darauf hat nie jemand reagiert. Erst jetzt, in der allgemein entfachten Kriegsstimmung, wird das zum Thema. Was allerdings, so kann man vermuten, niemanden aus der Entscheidungsetage davon abhalten wird, eine neue, auf importierten Wasserstoff basierende Abhängigkeit einzugehen.