Wie kommst du auf die Idee, dass irgendein Gericht der Welt anhand der vorliegenden "Beweise" etwas anderes tun würde als mit den Schultern zu zucken und zu sagen "in dubio pro reo"?
Ein "Beweis", das wäre ein FSB-Agent, der seinen Agentenausweis in die Kamera hält, und detailliert beschreibt, wer ihm das Gift gegeben hat und wie die Vergiftung abgelaufen ist, und warum.
Jura ist keine Wissenschaft. Wissenschaft beweist (idealerweise) durch Widerlegung. Jura beweist direkt, positivistisch. "Außer Putin hatte keiner die Möglichkeit" ist zwar ein Schluss, zu dem man auf Basis der vorliegendne Evidenz kommen kann, aber für eine Verurteilung reicht es einfach nicht.
Nachdem die 3 US-Abgeordneten vom lunatic fringe des lunatic fringe bei ihrem Präsi ziemlich erfolgreiche Lobbyarbeit gegen den Hafen Sassnitz betrieben haben, sitzt Deutschland in einer Zwickmühle. Sollte die BuReg irgendetwas gegen Putin unternehmen, hätten sie direkt Leute von der anderen Seite des Atlantik am Arsch, die mindestens genauso skrupellos sind wie Putin, und dazu noch völlig unberechenbar durchgeknallt.
Maas kann also grimmig dreinschauen und mit dem Zeigefinger wackeln und sagen "böseböse, tu das ja nie wieder", aber auf Basis der vorliegenden "Beweise" kann er Putin nichts, absolut nichts.
Niemand kann das.
So, und jetzt mal eine Gegenfrage:
Angenommen, ausländische Agenten hätten Nawalny vergiftet.
Warum ist der russische Sicherheitsapparat nicht am Rotieren wie seit dem 2. Tschetschenienkrieg nicht mehr?
Dass Putin bei der ganzen Sache so cool bleibt, ist das stärkste Indiz, dass es auf seine Kappe geht. Oder glaubst du, wenn wirklich irgendwelche NATO-deep-state-Infiltrationen in Sibirien abgingen, würde er nicht alles dransetzen, das zu unterbinden?
So etwas zu unterbinden ist sein gelernter Beruf. Wenn es um Spionageabwehr geht, können selbst Netanyahu und die Chinesen noch bei ihm lernen.