Besser Doppelmoral als gar keine Moral.
Was soll denn die Konsequenz sein? Man lässt die Massengräber zu, verbrennt die Toten und sagt den übrig gebliebenen Ukrainern, sie sollten sich mal nicht so haben, im "Irak" (beliebig austauschbar gegen andere Buzzwords wie Jemen, Afghanistan, Drohnenangriffe) sei alles noch viel schlimmer gewesen und sie hätten folglich gar kein Recht darauf, dass die Taten dokumentiert, Zeugen gehört, Täter ermittelt und verfolgt werden. Sie sollten mal froh sein, dass sie von den lieben Russen und nicht von den herzlosen Amerikanern massakriert wurden.
Klar gibt es zwei Seiten: die der Täter und die der Opfer. Wer als erstes schaut, ob das Täter-Opfer Schema in sein betoniertes Weltbild passt oder nicht hat die Seite schon gewechselt.
Das ist eine ziemlich perfide Instrumentalisierung von Opfern aus anderen Konflikten. Denn es geht ja nicht darum Gerechtigkeit für die herzustellen, sondern darum den jetzigen Opfern ihre Gerechtigkeit zu verweigern. Darum, dass, egal was passiert, Ermittlungen gegen Russen zu unterbleiben haben. Sonst ist das "Heuchelei" oder "Doppelmorel". Die simple Logik: "Ihr seid auch nicht besser als wir, also lasst uns gefälligst in Ruhe weiter morden."
PS: Mussten sich die Russen eigentlich für den Tschetschenienkrieg und für die Kriegsverbrechen in Syrien (https://syrianarchive.org/en/data-archive) verantworten?