Längerfristig werden sich auch die Provinzen in Sibirien fragen, weshalb Moskau die Einnahmen aus den Rohstoffverkäufen kassiert, ansonsten aber nichts für diese Region tut.
Das fragen sie sich schon seit längerem, aber jeglicher Protest wurde von Putin erstickt. Vor ein paar Jahren, sah er sich sogar genötigt selbst dort hinzureisen.
https://www.eurotopics.net/de/243924/gouverneur-in-haft-proteste-in-sibirien
Russlands Osten fühlt sich im Stich gelassen
Wedomosti erklärt den Volksaufstand mit der krisenhaften Lage in der ostsibirischen Provinz:
„Die Bevölkerung des Gebiets ist allein im letzten Jahr um 18.500 zurückgegangen. Viele der jungen Menschen waren noch nie in Moskau. Für das Gas aus Sachalin, das per Pipeline durch die Region geleitet wird, muss man in Dollar zahlen. Furgals Wahlsieg 2018 war eine Folge dieser kritischen Entwicklung. … Als die Bolschewiken 1920 die unabhängige Fernostrepublik ausriefen, berücksichtigten sie die regionale Spezifik und Interessenlage. Zwei Jahre später integrierte sich die Republik friedlich in die Sowjetunion - während die Einheit anderswo Blut kostete. Heute gefährdet Moskaus grober Zentralismus wieder den Zusammenhalt des Landes.“
https://www.vedomosti.ru/opinion/articles/2020/07/12/834416-dalnevostochnaya-revolyutsionnaya-situatsiya