rationis schrieb am 01.12.2022 08:50:
In der Tat! Persönlich habe ich gar nichts dagegen, das Vorgehen des Westens z.B. im Jugoslawienkrieg kritisch zu beleuchten und zu fragen, was man hätte besser oder anders machen können. So etwas ist völlig legitim und auch notwendig in einer aufgeklärten und fortschrittlichen Gesellschaft. Optimierung wird immer auch durch Feedback ermöglicht.
Genau mein Reden. Wenn man sich nämlich ansieht, warum die NATO 1999 kein Mandat hatte, stellt man fest, daß die Russen das im UNO-Sicherheitsrat mit ihrem Veto verhindert hatten. Die folgerichtige Lösung für die Zukunft wäre demnach nicht, immer einfach den Aggressor machen zu lassen. Es müßte stattdessen endlich diese Zweiklassengesellschaft von zum einen Staaten und zum anderen Staaten mit Vetorecht abgeschafft werden, die einigen wenigen Mitgliedern praktisch Narrenfreiheit auf der internationalen Bühne verschafft. Das geht aber nicht, wenn von vornherein jede Kritik an der NATO, der UNO oder den Regierungen unterdrückt wird.
Meiner Ansicht nach ist das ein schönes Beispiel für die Überlegenheit der westlichen Demokratie mit ihrer "Fehlerkultur" gegenüber dem russischen Despotismus mit seiner Kultur des Lügens und Betrügens, immer und überall. Um sich verbessern zu können, muß man seine Fehler eben überhaupt erstmal zugeben können. Ohne dafür zu Tode gefoltert zu werden.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.12.2022 09:41).