Ansicht umschalten
Avatar von bickerdyke
  • bickerdyke

mehr als 1000 Beiträge seit 02.11.2001

Re: Ich glaube da geht es weniger darum

Michaston schrieb am 03.11.2023 15:29:

Das ist ja genau das was erreicht werden möchte. Das man zum beispiel der Wissenschaft nicht mehr "glaubt" obwohl das Fakten sind, Empirie.

Da wäre ich mit der Wortwahl vorsichtig, denn genau das erweckt bei einfachen Geistern falsche Erwartungen.

Fakten sind unumstößliche Aussagen. "heute scheint die Sonne", "Wasser ist nass". Absolut solide, 100% wahr - und genauso platt wie breit.

Erzähle ich jetzt jemand, dass die Wissenschaft solche Fakten hervorbringt, erlebt - so paradox es klingt - bei jedem wissenschaftlichen Fortschritt eine herbe Enttäuschung! Denn vordergründig muss ja, wenn Einstein Recht hat, Newton Unrecht gehabt haben! Und wenn die Newtonsche Mechanik ein Fakt war, dann sind "Fakten" nichts wert.

Ich würde daher nicht sagen, dass die Wissenschaft Fakten produziert, sondern dass die Wissenschaft Fakten konsumiert, daraus Schlussfolgerungen zieht und Erklärungen liefert und Zusammenhänge offenlegt. Denn eine neue Erklärung kann "besser" (*) als die alte sein, aber das macht die alte Erklärung nicht zwingend falsch. Fakten sind dagegen binär.

Ja, das ist semantisches Rumgewichse. Aber wenn eine andere Wortwahl weniger falsche Hoffnungen weckt ist es trotzdem wichtig.

Während man irgendwelchen Telegramkanälen glauben schenkt und deren Wahrheit annimmt und für sich zu Fakten macht.

Ja, wenn man denkt dass "Fakten" der Wissenschaft regelmässig falsch sind ist das kein Wunder. Und wer so denkt wie ich oben beschrieben habe, hält auch "kritisches Hinterfragen" und "stupides Behaupten des Gegenteils" für das gleiche.

(*) detaillierter oder breiter anwendbar

Bewerten
- +
Ansicht umschalten