Ihr Beitrag hat mich angenehm überrascht. Gehöre ich doch zur gleichen Generation, habe einen 24jährigen Sohn und bin seit dem Massaker im Gewerkschaftshaus in Odessa sehr an der Politik dieser Region interessiert. Ich kann am Beispiel meines Sohnes und seines Freundeskreises ihr Verhältnis zu den Leitmedien gut beobachten.
Ich habe einige Kommentare während der Hochphase des Ukrainekrieges hier gepostet und meine Beiträge sind regelmässig mit den üblichen Floskeln gesperrt worden. Das wurde lachend quittiert, mit dem Hinweis, was ich mir denn von so einem Medium wie Telepolis eigentlich erwarte?
Für die herkömmlichen Medien haben sie nur noch leise Verachtung übrig.
Ich jedenfalls schaue mir jeden Morgen die internationale Presse durch - die Übersetzung der Browser ist doch ganz brauchbar. Dann noch die Homepage der SZ und des Spiegels. Schon kann ich sehen, was möglicherweise in verdrehter Form in zwei Wochen ebenfalls als Nachricht in der deutschen Presse aufschlagen wird.
Ich habe den Eindruck, dass bis zu einer gewissen Ebene, in den Redaktionen der eigene Sermon auch noch selbst geglaubt wird.
In den Etagen der politischen Zuarbeitung wird aber durchaus nach Wirklichkeit gesucht. Ich habe mit einer Redakteurin von RT deutsch, Dagmar Henn, sie war einmal Stadträtin in München, gelegentlich Kontakt. Sie meinte, dass sie mit Vergnügen die Publikationen einiger Regierungsberater lese und darin argumentative Verweise auf ihre Artikel entdecke.
261 Beiträge seit 29.11.2012