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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Ökonomie und Bildung

Auch für Wurzbacher (wie für Flassbeck bei Thema COP) vollste Zustimmung. Die Darstellung Blomes ist, vornehm ausgedrückt, zumindest rechtsoffen, sagt er doch schlicht, die neu hinzugekommenen Geflüchteten seien das Problem. Das ist nachweislich Unsinn, denn setzt man die nationale Brille für einen Moment ab, stellt man fest, dass bei Pisa ganz EU-Europa durchgefallen ist. Praktisch in jedem europäischen Land sind die Leistungen mehr oder weniger markant gefallen, auch in jenen, in denen der Zustrom an Geflüchteten vernachlässigbar klein war.

In Wirklichkeit stehen wir vor einer typischen Folge neoliberalen Denkens. Bildungsausgaben sind steril, sie erhöhen die Werte der den Ultra-Marktwirtschaftlern heiligen Parameter nicht oder kaum, zumindest kurzfristig nicht. Über die kurze Frist hinaus schaut von diesen Leuten ohnehin keine und keiner. Bei Ökonomen wie Lars Feld figurieren etwa Lehrerlöhne als "Konsum", Staatskonsum, da sei die Ausgabenbremse vor...

Es gibt daher zwei 'Lösungen', entweder gnadenloses Sparen oder Privatisierung. Beides ist selbstverständlich asozial und gesellschaftlich schädlich, wie man etwa in den usa sehr gut nachweisen kann. Dennoch haben praktisch alle europäischen Staaten in den letzten Jahrzehnten am Bildungswesen gespart, obwohl die Probleme aus diversen Gründen objektiv zugenommen haben. Nicht zuletzt die Digitalisierung der Gesellschaft ist als solche nicht einfach zu bewältigen, es kommt zu vielen, nicht vorhergesehenen negativen Effekten. Die Regierungen aber sehen darin ein Allheilmittel. Kein Wunder, der Kauf und Unterhalt all der Gadgets ist betriebswirtschaftlich von Vorteil, das erschliesst sich jedem Neoliberalen unmittelbar. Und so steht es eben, wie Wurzbacher hier pointiert beschrieben hat.

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