szul schrieb am 14.12.2023 11:25:
Mountain View schrieb am 14.12.2023 10:51:
Angefangen hat es schon viel früher. Nach Untersuchungen in Norwegen und in Deutschland kehrt der Flynn-Effekt sich mit dem Geburtsjahrgang 1975 um. Das war die erste Generation, die Kontakt mit Privatfernsehen hatte.
"Geburtsjahrgang 1975" bzw. "Privatfernsehen" heisst, dass das gegen Ende der 80er, Anfang der 90er jahre began.
Genau. Und die Folgen von TV sieht man in den Ergebnissen einer Studie, die hier zusammengafasst ist:
https://ibb.co/JrBHjyP
Und in hunderten weiteren Studien.
Neben dem Privatfernsehen sehe ich da noch eine weitere Ursache,
und das sind die "Sozialreformen" der 90er Jahre.
Diese waren ja de facto ein Sozialabbau:
Viele Sozialleistungen wurden reduzieren, die Renten abgesenkt,
die Arbeitszeiten verlängert, etc.
In der Folge stieg der Gini-Koeffizient immer weiter an,
der Anteil der ärmeren Bevölkerungsschicht stieg immer weiter an.
Und dieser Sozialabbau machte natürlich auch vor dem Bildungssystem nicht halt.
Komisch, in anderen Ländern funktioniert Frontalunterricht in Klassen mit vierzig, fünfzig Kindern und hier nicht?
Und so sind wir da gelandet wo wir heute sind:
Die Wohlhabenden können sich Nachhilfelehrer und Privatschulen leisten,
die Ärmeren werden im Regen stehen gelassen,
da sie kein Geld für Nachhilfelehrer und Privatschulen haben,
und selbst aufgrund von Vollzeitarbeit beider Elternteile
und/oder Bildungsdefiziten bei den Eltern selbst,
die Mängel des Bildungssystem nicht (mehr) kompensiern können.
Ja, sicher, die anderen sind schuld. Immer.
Meine Kinder brauchten keine Nachhilfe, keine Privatschule, weil wir nicht das Geld hatten, sie mit Elektronik zuzukleistern. Die war damals noch richtig teuer. Und, wen wundert´s, aus ihnen ist etwas geworden. Und schon damals waren die Schulen schlecht.
Heute steht in jedem Bürgergeldempfängerhaushalt eine Konsole, ein Computer, alle haben Smartphones, es ist schlicht zu billig geworden, seine Kinder zu verderben.