Hallo zusammen!
Mit dem Befehl ist das so eine Sache. Eine authentische Textfassung
gibt es nicht, das Original gilt als verschollen.
Es spricht vieles dafür, daß die Drohung tatsächlich enthalten war,
auch auf Frauen und Kinder zu schießen.
Nur war damit kein Vernichtsbefehl gemeint (wie man aus dem Zusatz
von Trotha and die deutschen Soldaten: "schießen auf Weiber und
Kinder ist so zu verstehen, daß über sie hinweggeschossen wird, um
sie zum Laufen zu zwingen."), sondern der äußerst brutale und - für
europäische Ohren - aufgebauschte, bildhafte Tenor des Textes zielte
auf eine Einschüchterungstaktik.
Bevor die dt. Soldaten die Erhebung der Hereros niederzuschlagen
begannen, hatte es in den ersten Tagen des Aufruhrs 150 Morde an
Deutschen gegeben. Diese Zahl entsprach etwa 1ß% der weißen
Bevölkerung in diesem (Herero-)Gebiet.
Unter diesen Opfern befanden sich Frauen und Kinder.
Telepolis sollte sich etwas mehr Mühe geben, auch die Vorgeschichte
darzustellen:
Tatsache ist, daß Anfang Oktober die Lage der deutschen Soldaten
bedrohliche, ja geradezu katastrophale Ausmaße erreicht hatte: Seit
der Schlacht am Waterberg nahmen durch eklatanten Nahrungs- und
Wassermangel verursachte gefährliche Erkrankungen, wie z.B. Typhus,
Ruhr, Herzmuskelschwäche, akute Magen- und Darminfektionen, unter den
Angehörigen der Schutztruppe explosionsartig zu. Darüber hinaus
starben zu Hunderten Pferde, Maultiere und Zugochsen, so daß man mit
weiteren lebensbedrohlichen Transportengpässen konfrontiert wurde.
Die so dringend benötigten Verpflegungstransporte blieben wegen
Erschöpfung der Tiere oft tagelang liegen. Die direkte Folge war ein
akuter Mangel an Nahrung, Wasser und Medikamenten. Dieser Notstand
verursachte ein erneutes Ansteigen der Infektionsrate.
Die Herero trugen nicht wie Kombattanten in Europa Uniformen, sondern
traten im "Räuberzivil" auf. Man begegnete ihnen überall, im dichten
Buschfeld ebenso wie auf Farmen, tagsüber und nachts - es war
äußerlich nicht erkennbar, ob es sich um einen friedlichen Menschen
handelte oder um einen Partisan. Es gab immer wieder Patrouillen,
denen dieser Umstand zum tödlichen Verhängnis wurde. Folglich ist die
Proklamation Trothas auch in diesem Sinne als eine Art Schutz
gegenüber der eigenen Truppe zu verstehen.
Fazit: General Lothar v. Trothas »Aufruf an das Volk der Herero« war
kein »Völkervernichtungsbefehl«. Vielmehr handelte es sich um eine
dem pathetischen Vokabular der Jahrhundertwende entsprechende
psychologisch-propagandistische Erklärung eines sich der Notlage
seiner eigenen Truppe bewußten verantwortungsvollen Offiziers, der
sein eigentliches militärisches Ziel am Waterberg verfehlt hatte. Zu
ungerechtfertigten Gewaltanwendungen, zu Exzessen en gros oder gar zu
einem »Völkermord« ist es von deutscher Seite her nicht gekommen.
(Diese Theorie wurde wohl nicht ohne Hintergedanken in den
antiimperialistischen Geistesschmieden der DDR weit verbreitet und in
den Westen exportiert).
Mit dem Befehl ist das so eine Sache. Eine authentische Textfassung
gibt es nicht, das Original gilt als verschollen.
Es spricht vieles dafür, daß die Drohung tatsächlich enthalten war,
auch auf Frauen und Kinder zu schießen.
Nur war damit kein Vernichtsbefehl gemeint (wie man aus dem Zusatz
von Trotha and die deutschen Soldaten: "schießen auf Weiber und
Kinder ist so zu verstehen, daß über sie hinweggeschossen wird, um
sie zum Laufen zu zwingen."), sondern der äußerst brutale und - für
europäische Ohren - aufgebauschte, bildhafte Tenor des Textes zielte
auf eine Einschüchterungstaktik.
Bevor die dt. Soldaten die Erhebung der Hereros niederzuschlagen
begannen, hatte es in den ersten Tagen des Aufruhrs 150 Morde an
Deutschen gegeben. Diese Zahl entsprach etwa 1ß% der weißen
Bevölkerung in diesem (Herero-)Gebiet.
Unter diesen Opfern befanden sich Frauen und Kinder.
Telepolis sollte sich etwas mehr Mühe geben, auch die Vorgeschichte
darzustellen:
Tatsache ist, daß Anfang Oktober die Lage der deutschen Soldaten
bedrohliche, ja geradezu katastrophale Ausmaße erreicht hatte: Seit
der Schlacht am Waterberg nahmen durch eklatanten Nahrungs- und
Wassermangel verursachte gefährliche Erkrankungen, wie z.B. Typhus,
Ruhr, Herzmuskelschwäche, akute Magen- und Darminfektionen, unter den
Angehörigen der Schutztruppe explosionsartig zu. Darüber hinaus
starben zu Hunderten Pferde, Maultiere und Zugochsen, so daß man mit
weiteren lebensbedrohlichen Transportengpässen konfrontiert wurde.
Die so dringend benötigten Verpflegungstransporte blieben wegen
Erschöpfung der Tiere oft tagelang liegen. Die direkte Folge war ein
akuter Mangel an Nahrung, Wasser und Medikamenten. Dieser Notstand
verursachte ein erneutes Ansteigen der Infektionsrate.
Die Herero trugen nicht wie Kombattanten in Europa Uniformen, sondern
traten im "Räuberzivil" auf. Man begegnete ihnen überall, im dichten
Buschfeld ebenso wie auf Farmen, tagsüber und nachts - es war
äußerlich nicht erkennbar, ob es sich um einen friedlichen Menschen
handelte oder um einen Partisan. Es gab immer wieder Patrouillen,
denen dieser Umstand zum tödlichen Verhängnis wurde. Folglich ist die
Proklamation Trothas auch in diesem Sinne als eine Art Schutz
gegenüber der eigenen Truppe zu verstehen.
Fazit: General Lothar v. Trothas »Aufruf an das Volk der Herero« war
kein »Völkervernichtungsbefehl«. Vielmehr handelte es sich um eine
dem pathetischen Vokabular der Jahrhundertwende entsprechende
psychologisch-propagandistische Erklärung eines sich der Notlage
seiner eigenen Truppe bewußten verantwortungsvollen Offiziers, der
sein eigentliches militärisches Ziel am Waterberg verfehlt hatte. Zu
ungerechtfertigten Gewaltanwendungen, zu Exzessen en gros oder gar zu
einem »Völkermord« ist es von deutscher Seite her nicht gekommen.
(Diese Theorie wurde wohl nicht ohne Hintergedanken in den
antiimperialistischen Geistesschmieden der DDR weit verbreitet und in
den Westen exportiert).