Es ist vollkommen ok, wenn in einem Arbeitskampf gestreikt wird.
Etwas problematisch ist in diesem Fall, dass nicht hauptsächlich der Arbeitgeber getroffen wird, sondern eigentlich unbeteiligte Dritte.
Die Autorin möchte aber auf etwas anderes heraus.
Sie vertritt eine politische Richtung, die bei Wahlen keine Aussicht auf Mehrheiten hat. Deshalb würde sie es begrüßen, wenn man den demokratischen Prozess über das Parlament durch Streiks aushebeln könnte.
In Frankreich ist dies zum Leidwesen meiner französischen Freunde normal. Wenn einer kleinen Minderheit etwas nicht gefällt, nennt man es einen Streik, fährt nach Paris, demoliert die Geschäfte in der Avenue des Champs-Élysées und schon knickt die Regierung zu mindestens teilweise ein.
Beschäftigte verschiedener Branchen haben damit ein effektives Mittel des gewaltfreien Widerstands in der Hand, wenn politische Entscheidungen zum Nachteil der Mehrheit getroffen und Wahlversprechen gebrochen werden.
Vollkommen absurd sind diese Ideen. Die Streikenden entscheiden also selbst, dass sie die Mehrheit sind.
Wenn die FDP mit den GRÜNEN koaliert, lässt es sich nicht vermeiden, dass einige Wahlversprechungen nicht eingehalten werden. Wir könnten also in einen permanenten Generalstreik treten.
Wenn man mit der Regierung nicht einverstanden ist, muss man sie abwählen. Wenn man das nicht schafft, sollte man kein schlechter Verlierer sein.
Jeden der anderer Meinung ist, gleich als Nazi zu denunzieren, verbietet eigentlich der politische Anstand.