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  • So_ist_es_eben

mehr als 1000 Beiträge seit 08.02.2021

Der ewige Konflikt, der nicht gelöst werden kann.

Es ist in diesem Konflikt sehr schwer, eine "gerechte" Position einzunehmen, ja wenn nicht unmöglich.
Wie weit wollen wir in der Geschichte des Staates Israel, bzw. Mandatsgebiet Palästina zurückgehen, um "Rechte" zu begründen, zu fordern und in Frage zu stellen?
Historisch kann man meines Erachtens (auch als Deutscher) die Staatsgründung Israels mit kritischen Blick betrachten, kann die doch recht gewaltsamen Enteignungen von Teilen der palästinensischen Bewohner, die vom Sicherheitsrat nicht dazu befragt wurden, als dieser in schon fast kolonialer Manier beschloß, das britische Mandatsgebiet zu teilen und dort einen Staat Israel zu errischten, als Unrecht bezeichnen.
Doch was wäre damals denn die Alternative für Juden aus ganz Europa, die dort verständlicher Weise weg wollten gewesen? Doch dass dieses Israel wachsen und blühen würde, war einerseits durch westliche Unterstützung in vielen Bereichen zu erwarten, andererseits schwebte über dem Land auch immer die zur "Vernichtung des zionistischen Feindes" bereite nachbarschaftliche arabische Gemeinschaft und nach zwei heftigen Kriegen hatte die westliche Rüstungstechnik und Unterstützung Israel eine militärische Vormachtstellung geschaffen, die womöglich auch dazu verleitet hat zu glauben, Chancen zu Friedensverhandlungen nicht annehmen zu müssen oder die Bedingungen dafür diktieren zu können. Der Krieg in Syrien hat gezeigt, dass es nicht mehr alleine von den USA ausgeht, wie die Weichen in militärischen Konflikten in dieser Region gestellt werden.

Andererseits muss man sagen - egal was man von Trump sonst denken mag - er hatte es geschafft, diplomatische Beziehungen zwischen Israel und Ländern wie Saudi-Arabien herzustellen und somit der Sicherheit Israels behilflich zu sein. Biden dagegen scheint eher eine saudische Annäherung an Iran und die Türkei zu begünstigen, wobei letztere für offensive Unterstützung der Palästinenser eintritt.

Festzuhalten für eine Position Deutschlands - und das ist meines Erachtens auch unabhängig von unserer Geschichte - gilt es, das Israel ein existierender Staat ist, dessen Vernichtung niemals zugelassen werden darf! Gleichzeitig aber sollte Israel auch anerkennen - bei allem Verständnis für Selbstverteidigung -, dass es ohne Verhandlung und Kompromiß, ohne Respekt für Grund- und Menschenrechte der arabischen Minderheit keinen Frieden in der Region geben wird, womit die Zukunft von Israel auch in Frage gestellt ist.

Ob es das war, was Henry Kissinger 2012 meinte, als er zu einer Reporterin für die NY Post namens Cindy Adams gesagt haben soll:

"‘In 10 years, there will be no more Israel.’ I repeat: ‘In 10 years, there will be no more Israel.'

?

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.05.2021 16:31).

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