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Der Räumungskampf trifft den Nerv des israelisch-palästinensischen Konflikts. Wie viele andere Palästinenser auch mussten die Iskafis im israelisch-arabischen Krieg 1948 ihr Zuhause in Westjerusalem verlassen und nach Ostjerusalem fliehen, erzählt er. Andere flohen nach Gaza oder ins benachbarte Jordanien und blieben dort nach der Gründung von Israel 1948. In den 1950er-Jahren siedelte Jordanien, dass damals Ost-Jerusalem und das Westjordanland regierte, einige der palästinensischen Flüchtlinge in Sheikh Jarrah an - gemeinsam mit dem UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge, UNWRA. Im Gegenzug gaben sie ihren Flüchtlingsstatus ab. Nach dem Sechs-Tage Krieg besetzte Israel Ostjerusalem. Später annektierte es das Gebiet und erklärte die Stadt zur ungeteilten Hauptstadt des Landes.
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Die Situation wird dadurch verschärft, dass die israelische Gesetzgebung Palästinensern verwehrt, Besitztum oder Entschädigung für Besitz einklagen zu können, den sie im Zuge des Israelisch-Arabischen Kriegs von 1948 verloren haben - anders als Israelis, die damals verlorenes Besitztum einklagen können. "Die legale Grundlage dieser Räumungen ist eine diskriminierende Gesetzgebung," sagt Hagit Ofran von Peace Now, einer israelischen Anti-Siedlungs-Organisation. "Es ist nicht eine rein legale Sache. Es ist eine politische Angelegenheit, die mit legalen Mitteln erwirkt wird," sagt Ofran, die die Verfahren verfolgt. "Die Prozesse sind nur ein Mittel, um Hunderte von Palästinensern aus Sheikh Jarrah oder Silwan zu vertreiben, um sie mit Siedlern zu ersetzen."
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Unterdessen wurden die Siedlungs-Pläne von den Vereinten Nationen, der Europäischen Union und anderen Ländern verurteilt. Die bevorstehenden Räumungen rufen "ernsthafte Besorgnis" hervor. "Solche Aktionen sind illegal unter internationalem humanitärem Recht und dienen nur dazu, Spannungen weiter anzufachen," sagte EU-Sprecher Peter Stano am Samstag.
https://www.dw.com/de/proteste-nach-drohenden-zwangsr%C3%A4umungen-in-jerusalem/a-57472743
Als Ostjerusalem wird der Teil von Jerusalem bezeichnet, der seit dem Palästinakrieg 1948 von Jordanien besetzt war, bis er im Sechstagekrieg 1967 von Israel erobert wurde. Aus israelischer Sicht ist Ostjerusalem heute Teil des vereinigten Jerusalem einschließlich der Teile des Westjordanlandes, die von Israel zum Jerusalemer Stadtgebiet erklärt wurden. Die 1980 durch das Jerusalemgesetz erfolgte Annexion des im Sechstagekrieg 1967 eroberten Gebiets wurde von der internationalen Staatengemeinschaft ebenso wenig anerkannt wie die vorangegangene Annexion Ostjerusalems durch Jordanien im Jahr 1950. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verabschiedete mehrere Resolutionen, die die Annexion oder deren Vorbereitung verurteilten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ostjerusalem