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Offensichtlich verstehen sich deutsche Antisemitismus-Beauftragte als Schutzwall gegen jegliche Kritik an israelischer Politik. Damit führen sie sich selbst ad absurdum und leisten ihrem Anliegen einen Bärendienst.

In vielen Mainstream-Medien war in den letzten Tagen - wesentlich ausführlicher, als es Neuber hier tut - eine genaue Beschreibung der Provokationen seitens der israelischen Sicherheitsorgane zu lesen, die zu den Unruhen in Jerusalem führten. Und nicht wenige stellten auch den Nexus her zwischen diesen Vorgängen und der Absicht Netanyahus, die Bildung einer Regierung ohne ihn zu bilden zu sabotieren - was ihm nun wohl auch gelungen ist.

Natürlich haben auch andere Faktoren zur neuerlichen Eskalation geführt, doch ist es weiter kein Wunder, dass sich die palästinensische Frustration einen Weg bahnt. Man muss nur an die täglichen Schikanen und Übergriffe der israelischen Besatzungsbehörden gegen die Palästinenser denken. Ständig kommen Palästinenser aus nichtigen Gründen um, was man aber in den Mainstream-Medien nicht erfährt. Eine kleine Suche z. B. beim u.s.-amerikanischen Nachrichtensender Democracy Now liefert unzählige einschlägige Suchergebnisse.

Leider setzt sich in Deutschland immer stärker eine äusserst einseitige, deutscher Staatsraison entsprechende Sicht durch, für die der Antisemitismusbegriff instrumentalisiert wird. Dies droht ihn unbrauchbar zu machen, was gerade angesichts deutscher Geschichte einem Totalschaden gleichkommt.