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  • szul

mehr als 1000 Beiträge seit 25.06.2003

Verpflichtung zu was?

Alefse schrieb am 15.11.2024 13:24:

Dürfen wir als Deutsche, deren Geschichte durch die Judenvernichtung stark belastet ist, Israel kritisieren?

Wann überwiegt die moralische Verpflichtung gegenüber der Menschheit im Allgemeinen die selbst auferlegte Verpflichtung gegenüber den Juden?

Gibt es Grenzen der Solidarität mit Israel? Sind sie an eine moralische Verpflichtung gebunden oder ist Solidarität bedingungslos?

Wenn es Grenzen der Solidarität gibt, wo liegen sie?

Verpflichtung zu was?

Dass die Sicherheit Israels als deutsche Staatsräson gesehen wird,
leitet sich ja angeblich aus unserer historischen Verantwortung ab.

Aber ich denke schon das kann man anders sehen,
denn aus unserer historischen Verantwortung sollte mMn folgen,
dass wir gegen jedweden Völkermord aktiv eintreten sollten.

Und eine Kritik an Israel,
die nicht die Sicherheit Israels gefährdet oder direkt in Frage stellt,
steht ja in keinem Widerspruch zu dieser Staatsräson.
Schon gar nicht die Kritik an der aktuellen Regierung
oder gar einzelner Politiker.

Zumal Dinge wie das Völkerrecht und die Genfer Konventionen
vertraglich bindenden Charakter haben,
während die "Staatsräson" niemals schriftlich fixiert wurde
und daher höchstens den Status einer mündlichen Zusage einer Regierung hat,
und sich somit nach jeder Wahl auch wieder ändern kann.

Somit sollte klar sein:
Völkerrecht und Genfer Konventionen sind wichtiger als die Sicherheit Israels.

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