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43 Beiträge seit 25.11.2001

Nö, kein Systemfehler sondern Trägheit der Bürger

Es ist nicht schwer, eine Partei zu gründen und, zumindest theoretisch,
auch nicht schwer, eine *bedeutende* Partei mit einem gewissen Einfluß
zu gründen. 
Das Problem ist nur, dass man in der Praxis in Deutschland vermutlich
immer scheitern wird, wenn man ernsthafte, problemorientierte, Politik
betreiben will.

2 Beipiele aus 10 hoch n Gründen:

1. Die Leute haben nicht mal Interesse an den großen Parteien,
geschweige denn an neuen Parteien. Oder was glaubst Du, wieviele Bürger
sich die Mühe machen, vor dem Gang zur Wahlurne, eimal das
Parteiprogramm ihres "Faves" zu lesen? Der Anteil dürfte gegen Null
tendieren. Die meisten Wechselwähler bestimmen ihren Favoriten anhand
der qualitativ besten Wahlplakate oder Fernsehspots.

2. Wenn in Deutschland einmal kleine Parteien Erfolg haben, dann sind
es keine Parteien, die wirklich Probleme lösen wollten und könnten,
sondern rechtspopulistische Zweckbündnisse (siehe die SCHILL-Partei).


demon driver schrieb am 19. Februar 2002 16:29

> Levski schrieb am 19. Februar 2002 15:40

> > Das System ist, glaube ich, in Ordnung. Das Problem ist der Filz
> in
> > allen etablierten Parteien, der bewirkt, dass nur noch Ja-Sager
> und
> > Karrieristen in führende Positionen kommen. Und das ist nicht nur
> > in den Parteien so, sondern in allen Institutionen. Es liegt an
> den
> > Menschen, nicht am System.
> > 
> > Das System läßt uns z.B. die, recht wahrscheinliche, Möglichkeit,
> > im kommenden September die Grünen-Partei, die nun wirklich nicht
> > eingelöst hat, wofür sie vor 1998 stand, ratzputz von der Bühne 
> > verschwinden zu lassen.

> Es liegt am System. Natürlich nicht bloß speziell am Wahlsystem.
> Die
> konkrete Gesellschaftsordnung läßt es kaum zu, daß sich je eine
> "Partei" formieren könnte, die tatsächlich die Bedürfnisse einer
> echten
> Mehrheit als Maßstab für ihr beabsichtigtes Regierungshandeln
> machen
> würde, oder auch nur eine solche Politik einer Mehrheit als deren
> Bedürfnissen entsprechend erklären könnte. Und die Gründe sind
> vielschichtig und beruhen beispielsweise darauf, daß Politik und
> Volk
> viel zu weit auseinanderstehen, daß die potentiellen Volksvertreter
> allzuoft viel zu weit entfernt sind von den konkreten
> Lebensumständen
> derjenigen, die sie vertreten wollen, und daß das Gros der
> Bevölkerung
> - passives "Wahlrecht" hin oder her - gar nicht die Chance bekommt,
> zu
> potentiellen Volksvertretern zu werden, ohne zunächst massive
> Einschnitte in individueller, elementarer Bedürfnisbefriedigung in
> Kauf
> zu nehmen (Eingebundenheit in den Erwerbsprozeß, Bedürfnis nach
> wenigstens einigermaßen befriedigender Ausfüllung der wenigen,
> übrigen
> "Freizeit").

> Gruß,
> d. d.


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