Statement für die Kunst:
http://www.xaviernaidoo.de/news/statement-f%C3%BCr-die-kunst
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Einer der neuen Songs der Söhne Mannheims, der Song mit dem Titel „Marionetten“, hat zu hitzigen Diskussionen geführt. Einzelne Fragmente oder Satzteile wurden hier – teilweise aus dem Kontext gerissen – bewertet, gedeutet und heftig kritisiert. Damit kann ich gut leben – gerade als Musiker, für den Kunst- und Meinungsfreiheit eines der höchsten Güter überhaupt ist. Dennoch ist es schade, dass in der Diskussion über diesen Song teilweise Unterstellungen wiederholt werden, zu denen es meinerseits zahlreiche Klarstellungen und unmissverständliche Dementis gab.Bei dem Lied "Marionetten" handelt es sich um eine zugespitzte Zustandsbeschreibung gesellschaftlicher Strömungen, also um die Beobachtung bestimmter Stimmungen, Auffassungen und Entwicklungen, dies im Rahmen einer künstlerischen Auseinandersetzung bewusst überzeichnet.
Das mag missverständlich gewesen sein, daher ist mir folgendes wichtig: Die Söhne Mannheims und ich stehen für eine offene, freiheitliche, liberale und demokratische Gesellschaft, in der viele Kulturen gemeinsam zusammenleben und in der es allen Menschen möglichst gut geht. Das ist mir wichtig und dafür lohnt es sich einzustehen. Wir erleben derzeit leider eine Phase, in der viele Menschen zumindest das Gefühl haben, dass es ihnen nicht mehr ganz so gut geht oder dass sie nicht mehr "mitgenommen" werden von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Das ist gefährlich und kann zu Extremismus führen. Und der ist nie gut.
Eine Demokratie und eine offene Gesellschaft leben davon, dass sie von der Mehrzahl der Menschen getragen wird, dass sie streitbar ist und auch, dass ihr Zustand kritisch hinterfragt werden darf. Gerade um sie zu erhalten und gerade um sie zu verbessern.
Dies gilt insbesondere in Zeiten, in der Globalisierung und internationale Abhängigkeiten es schwerer machen, jene unverzichtbaren Grundwerte einer Demokratie wie Freiheit, Frieden, Gleichheit und Solidarität so verständlich zu machen, wie wir es uns wünschen. Die Grundwerte, für die wir stehen, sind notwendige Grundlage für ein soziales und friedliches Miteinander ALLER Menschen, frei von Ressentiments und nationalem Gedankengut. Dabei ist auch Streitkultur wichtig – und es gibt abseits des Extremen ganz sicher kein monotones "Gut" oder "Böse" bzw. "Richtig" oder "Falsch". Wir müssen aufeinander hören und gegen Verdrossenheit angehen – wichtig ist aber tatsächlich, für welche Werte wir bei diesen Diskussionen stehen.
Die Söhne Mannheims und ich stehen (ohne das ernsthaft betonen zu müssen) seit vielen Jahren ganz klar gegen jede Art von Gewalt, gegen jede Art von Fremdenhass, gegen jede Art von Diskriminierung und gegen jede Form von Radikalismus oder Nationalismus. Genauso erheben wir seit Jahren unsere Stimme gegen alle menschenverachtenden, populistischen oder Hass säenden Personen und Bewegungen. Gerade meine Herkunft prägt mich als einen multikulturellen Menschen, mit meiner südafrikanisch-irischen Mutter und meinem indisch-deutschen Vater. Nachhaltig betroffen gemacht hat mich auch die Erfahrung, dass die Ehefrau meines geliebten jüdischen Patenonkels, die Schwester meines Vaters, meine dunkelhäutige Mutter aufgrund ihrer Hautfarbe abwertend behandelt und schlussendlich den Kontakt zu uns abgebrochen hat. Ich schätze mich glücklich und empfinde es als Bereicherung, dass ich viele Freunde jeglicher Nationalität und jeglichen Glaubens habe. Dass ich weder rassistisch noch rechtspopulistisch bin, bedarf für mich eigentlich keiner (erneuten) Erwähnung.
Ich widerspreche daher auch jeglicher Instrumentalisierung meiner Musik und Texte durch entsprechende politische Gruppierungen.
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Aber einen Link auf die unterwanderte NATO-pedia, das macht man natürlich.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.05.2017 20:30).